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Bob Dylan in Berlin: Dieser Auftritt ging in die Geschichte ein

Bob Dylan tritt in dieser Woche dreimal in Berlin auf. Eines seiner Konzerte ging bereits in die Geschichte ein.

© imago images/APress

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Am Dienstag (8. Oktober) spielte Janet Jackson in einer nicht ganz vollen Uber Arena. Wenige Meter weiter in der deutlich kleineren Uber Eats Music Hall steht ab Donnerstag bereits der nächste Weltstar auf der Bühne, dafür allerdings insgesamt ganze drei Mal.

Der 83-Jährige hat für seine Konzerte in Berlin ganz besondere Regeln. Denn Handy sind während der gesamten Vorstellung verboten. Ganz besonders war auch ein Konzert, das der heutige Literaturnobelpreisträger im Jahr 1987 in Berlin gab. Und zwar im Osten der Hauptstadt.

Bob Dylan in Berlin: 1987 in Ost-Berlin

Das Berliner Bob Dylan-Konzert von 1987 ging auch deshalb in die Geschichte ein, weil es eigentlich im Westen hätte stattfinden sollen – wegen mangelnden Interesses dann aber in den Osten verlegt wurde. Es waren die späten 1980er Jahre, die Zeit, in der sich auch die restriktive DDR-Führung nicht mehr in allen Lebensbereichen gegen aus Moskau von Michail Gorbatschow vorgelebte Öffnung erwehren konnten.

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Bob Dylan war eigentlich für die West-Berliner Waldbühne gebucht, doch gut zwei Wochen zuvor waren nur rund 3.500 Tickets verkauft weswegen plötzlich bei der Künstleragentur der DDR das Angebot einging, dass der Amerikaner auch im Osten auftreten könnte. Die DDR-Jugendorganisation FDJ (Freie Deutsche Jugend) bemühte sich in dieser Zeit ohnehin populäre Musik-Acts aus dem Westen in die DDR zu locken, da kam das Angebot gerade recht.



Nachdem auch Staats- und SED-Parteichef Erich Honecker seine Erlaubnis für das Bob Dylan-Konzert gegeben hatte, konnten die Planungen voranschreiten. Als Veranstaltungsort wurde der Treptower Park auserkoren. Innerhalb kürzester Zeit wurden 60.000 Tickets verkauft. Die Veranstaltung wurde als „Friedenskonzert der FDJ“ gelabelt.

So lief Bob Dylans DDR-Konzert

Unmittelbar vor dem Konzert am Abend des 17. September 1987 soll es im Treptower Park wegen des großen Andrangs unruhig geworden sein. Die Veranstalter entschieden sich, die Umzäunung des Veranstaltungsgeländes zu öffnen, um Ausschreitungen zu verhindern. So kamen auch zahlreiche Ost-Berliner ohne Ticket auf das Konzert. Geschätzt wird eine Zuschauerzahl zwischen 80.000 und 100.000 Menschen.


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Diese sollen übrigens den Überlieferungen zufolge einen nicht sonderlich gut aufgelegten Bob Dylan erlebt haben. Nachdem zunächst erstmal Roger McGuinn und Tom Petty spielten, betrat dann der große Bob Dylan die Bühne. Die meisten Songs verfremdete er bei seinem Live-Auftritt allerdings, sodass sie teilweise schwer zu erkennen waren. Nach 70 Minuten war sein Auftritt dann vorbei.

Wenn Bob Dylan nun, im Jahr 2024, in der Uber Eats Music Hall seine Konzerte am 10., 11. und 12. Oktober gibt, dürften die Fans auf einen besser aufgelegten Musiker hoffen. Und vielleicht ist ja auch jemand dabei, der schon 1987 dabei war. Schließlich ist der Treptower Park keine drei Kilometer und nur eine S-Bahn-Station vom Uber-Platz entfernt.