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Club in Berlin wird von Extremisten zum Aufgeben gezwungen – „Geht an die psychische Substanz“

Ein Club in Berlin wird von Extremisten attackiert und steht wegen Boykott-Aufrufen vor dem Aus. Wer steckt dahinter?

Club in Berlin
u00a9 imago images/Emmanuele Contini

Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Die Clubs in Berlin haben es nicht einfach. Noch immer leiden sie unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Inflation und stetig steigender Preise. Auch der Ausbau der A100 mitten im Herzen von Friedrichshain stellt eine Bedrohung für viele Clubs und Kulturstätten dar.

Ein Club in Berlin muss sich jetzt mit einem zusätzlichen Problem auseinandersetzen. Wegen politischen Äußerungen gibt es jetzt Boykott-Aufrufe, die die Betreiber zum Aufgeben zwingen. Was steckt hinter der Hass-Kampagne?

Club in Berlin steht vor dem Aus

Das About Blank, ein Club in Berlin-Friedrichshain, wird laut der „Berliner Morgenpost“ wegen der Positionierung gegen linken Antisemitismus angefeindet. Israel-Hasser würden zum Boykott des Ladens aufrufen und damit Erfolg haben.


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Bereits im April dieses Jahres tauchte über dem Eingang des About Blanks ein rotes Dreieck auf. Laut Angaben handle es sich dabei um ein Hamas-Symbol, mit dem feindliche Objekte markiert werden. Es wird vermutet, dass Mitglieder der BDS-Kampagne dafür verantwortlich waren. Diese Aktivisten setzen sich für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen von israelischen Produkten ein. Die Bewegung wird von Deutschland offiziell als antisemitisch eingestuft.

Boykott-Aufrufe hinterlassen „tiefe Spuren“

Laut den Betreibern gebe es schon seit mehreren Jahren Boykott-Aufrufe gegen den Club in Berlin, doch nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel hätte sich die Situation deutlich verschlimmert. „Die Verbreitung von Diffamierungen und Lügen über das About Blank hat seither massiv zugenommen“, schreiben die Betreiber. Die Boykott-Aufrufe hätten „tiefe Spuren hinterlassen, die den Fortbestand des Clubs stark gefährden“.

„Das geht sowohl an die psychische und als auch an die materielle Substanz eines Ladens, der nie profitorientiert gewirtschaftet hat, sondern als solidarisch-ökonomischer Betrieb mit Einheitslohn und ohne Shareholder funktioniert“, heißt es in dem Schreiben, das der „Berliner Morgenpost“ vorliegt.


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Laut Angaben des Club-Kollektivs sei die Zahl der Clubs in Berlin, die sich öffentlich gegen israelbezogenen Antisemitismus äußern würden, „leider sehr überschaubar“. Viele würden zurückhaltend reagieren, denn selbst Läden, die sich weigern würden, den Konflikt in Gaza als „Genozid“ zu bezeichnen, würden von der BDS-Bewegung angegriffen.