Veröffentlicht inAusgehen

Clubs in Berlin: Anfeindungen gegen Mitarbeiter und DJs – der Grund macht sprachlos

In der Hauptstadt wehrt sich ein international bekannter Techno-Club gegen Angriffe auf Mitarbeiter und DJs. Jetzt hat der Club Stellung bezogen.

Club sin Berlin
© IMAGO/Panthermedia

Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Das About Blank zählt seit Jahren zu den bekanntesten Techno-Clubs in Berlin. Die Macher engagieren sich seit Jahren auch immer wieder politisch. Wegen der Haltung zum Nahostkonflikt wurde Club in der jüngeren Vergangenheit wiederholt angegriffen.

Im November 2023 hatten pro-palästinensischen Aktivisten eine Boykottliste verbreitet, auf der neben dem About Blank wohl auch die Berliner Volksbühne und das Gorki-Theater stehen. Im April wurde dann die Hauswand des Club-Gebäudes mit einem roten Dreieck besprüht – ein Zeichen, das Hamas-Sympathisanten für ihre Gegner nutzen. Am Samstag (28. September) hat das About Blank nun Stellung zum Israel-Palästina-Konflikt bezogen.

Berliner Club bezieht Stellung zum Israel-Palästina-Konflikt

„Das Betreiber*innen-Kollektiv des About Blank entstammt der radikalen Linken in Deutschland und hat mehrfach die Erfahrung gemacht, welche zerstörerische Sprengkraft die Auseinandersetzung um den israelisch-palästinensischen Konflikt innerhalb linker und subkultureller Strukturen entwickeln kann“, erklärte der Club in Berlin-Friedrichshain.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

„Vor diesem Hintergrund und in der Erkenntnis, dass dieser Konflikt und seine Geschichte zu komplex sind, um eindeutig und plakativ Partei zu ergreifen, haben wir es stets auch unterlassen, Israel einseitig zu verurteilen“, erklärte der Club.

„Weil wir jedoch unter anderem gegen Antisemitismus in seinen verschiedenen Spielarten und prominente Boykottkampagnen Stellung bezogen haben, werden wir immer wieder als „pro-israelisch“ oder „zionistisch“ gelabelt. Dabei werden gezielt Falschbehauptungen in die Welt gesetzt und verbreitet.“

Club-Mitarbeiter und DJs werden massiv unter Druck gesetzt

Der Berliner Club kritisierte auch die Art und Weise der Angriffe. „Menschen, die im About Blank arbeiten, auflegen oder veranstalten, werden aufgrund dieser Propaganda von Unbekannten auf Social Media, aber auch innerhalb ihres privaten Umfelds massiv unter druck gesetzt und als „Zionisten“, „Faschisten“ oder „White-Supremacists“ angefeindet. Auch vor und im Club kommt es immer häufiger zu Bedrohungen und Beleidigungen.“

„Seit unserem Statement zum 7. Oktober hat es interne Diskussionen sowie einen Austausch mit Promoter*innen, die im About Blank veranstalten, über die angemessene Haltung zum Kriegsgeschehen gegeben. Mit der Zunahme der Angriffe gegen das About Blank wurde auch der Austausch über die Boykott-Auswirkungen, kurzfristige DJ-Absagen, drastische Vorwürfe und die aggressive Dynamik auf Social Media dringender“, so der Club. Fast ein Jahr nach dem Angriff der Hamas auf Israel sei weder das Entsetzen gewichen – noch ein Ende der Gewalt absehbar.


Mehr News aus Berlin:


„Unsere Anteilnahme, unser Mitgefühl und das Hoffen auf Besserung gilt allen Unschuldigen, die in diesem schrecklichen Krieg leiden und sterben“, erklärte das About Blank.