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Clubs in Berlin: Immer wieder Ärger mit GHB – ist die Szene machtlos?

Viele Clubs in Berlin versuchen, dem Drogenkonsum entgegenzuwirken. Doch vor allem eine Substanz scheint auf dem Vormarsch.

Clubs in Berlin
© imago images/POP-EYE

Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Die Clubs in Berlin sind weltweit angesehen für ihre Partys. Vor allem die Techno-Szene zieht Menschen aus aller Herren Länder in die Hauptstadt. Zu den besten DJs in den teils sehr speziellen Locations an der Spree zu feiern, ist für viele ein großes Ziel.

Die Szene ist allerdings auch eng verknüpft mit dem Thema Drogen. GHB oder G ist eine Substanz, die schwierig zu dosieren ist und zu Persönlichkeitsveränderungen führen kann. Daher ist sie stärker umstritten als andere Stoffe. BERLIN LIVE hat nachgefragt, wie die Clubs damit umgehen.

Clubs in Berlin: Das macht den Umgang mit GHB so schwierig

„G ist in der Szene umstritten und der Konsum stark stigmatisiert. Zudem erfordert der Konsum viel Erfahrung und ein hohes Maß an Sorgfalt“, erklärt Thomas Luthmann, Sprecher des Notdienst Berlin e.V. Der Verein kümmert sich um Suchtmittelgefährdete und -abhängige. Das führe zu einer schwierigen Situation für die Betroffenen.

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Denn der Konsum müsse so verheimlicht werden, was die Gefahr von Überdosierungen erhöhe, führte der Experte gegenüber BERLIN LIVE aus: „Aus der Perspektive der Clubs ist das absolut nachvollziehbar. Keine Einrichtung möchte damit in Verbindung gebracht werden, dass es in ihr zu lebensgefährlichen Situationen oder Zwischenfällen mit der Substanz kam.“

Kampagnen können nicht alles leisten

Gefährlich wird es dann, wenn Menschen aufgrund von GHB-Konsum Probleme haben, sich aber nicht trauen diese zu äußern. „Abhilfe könnten aus unserer Sicht Awareness-Räume schaffen, wo diejenigen Unterstützung und Betreuung finden, die eine Überdosis eingenommen haben“, erzählt Luthmann. Die Berliner Clubcommission hatte 2021 zudem eine Kampagne gestartet. Damals war eine junge Frau an der Substanz gestorben.



„Die Präventionsforschung zeigt eigentlich ganz gut, dass die Effekte von Kampagnen überschaubar sind“, gibt Luthmann im Gespräch mit BERLIN LIVE zu bedenken. „Mehr Wirkung können aus unserer Sicht Safe-use-Formate wie SONAR oder Präventionsprojekte wie Sidekicks entfalten, die nicht verurteilen oder bevormunden.“ Es sei wichtig, die Betroffenen mit der Art der Ansprache und bei ihren Bedürfnissen abzuholen.