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Clubs in Berlin: Watergate schließt trotz Vermieter-Deal – „Nachfrage hat sich verändert“

Viele Clubs in Berlin kämpfen zurzeit ums Überleben. Zumindest der Mietvertrag war beim Watergate gesichert – wieso ist dennoch Schluss?

Clubs in Berlin
© IMAGO/Emmanuele Contini

Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Viele Clubs haben in Berlin zurzeit keinen leichten Stand. Die Hauptstadt war einst für ihre lebendige Underground-Szene berühmt. Heute haben sich Berghain und Co. ein weltweites Standing erarbeitet – doch die Räume und Orte für das Nachtleben werden immer enger.

Momentan kämpft die Wilde Renate ums Überleben. Dafür muss dringend eine Einigung mit dem Vermieter her. Die hatte das Watergate in Kreuzberg zwar – am Jahresende ist dort trotzdem Schluss. BERLIN LIVE wirft einen Blick auf eine Szene im Wandel.

Clubs in Berlin leiden unter verschiedenen Problemen

Auf die Clubs in Berlin wirken nämlich ganz unterschiedliche Formen von Druck. „Während Clubs wie Renate oder Else durch physische Verdrängung oder Gentrifizierung bedroht sind, trifft das Watergate vor allem der immense Kostendruck“, erklärt Lutz Leichsenring von der Berliner Clubcommission. Das liege vor allem an der Lage direkt am Ufer der Spree, unweit der Oberbaumbrücke.

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„Vor 22 Jahren, als das Watergate eröffnete, galt diese Gegend als unattraktiv – heute sind die Mietpreise dort mit die höchsten, die ein Club tragen kann“, gibt Leichsenring gegenüber BERLIN LIVE zu bedenken. Zu den gestiegenen Kosten für den Betrieb eines Clubs kommen noch die Nachwirkungen der Pandemie.

Vielerorts bleiben die Gäste weg

„Laut einer Blitzumfrage im Sommer 2024 haben 65 Prozent der Berliner Clubbetreiber weniger Gäste als zu Beginn des Jahres, und die Gesamtumsätze sind bei 59 Prozent der Clubs gesunken“, fasst Leichsenring die dramatischen Zahlen zusammen. Viele Gäste würden seltener ausgehen, vor allem unter der Woche. „Zwar wirken die Schlangen vor den Clubs an den Wochenenden weiterhin lang, doch die Nachfrage hat sich verändert.“



Es muss also keine Autobahn durch den eigenen Dancefloor gebaut werden, damit Clubs in Berlin in Schräglage kommen können. Die Schwierigkeiten sind vielfältig, was Lösungsansätze umso schwieriger macht: „Ein allgemeines Fazit lässt sich daraus nicht ziehen, aber es zeigt sich, dass die Clubs aus unterschiedlichen Gründen ums Überleben kämpfen.“