Berlin ist Deutschlands Techno-Hauptstadt! Nirgendwo sonst gibt es so viele international bekannte Clubs wie hier. Nicht umsonst kommen jedes Jahr tausende Besucher hierher, um zu den Beats der besten DJs zu feiern.
Doch für viele Clubs läuft es finanziell alles andere als gut. Neueste Zahlen der Clubcommission lassen aufhorchen.
Clubs in Berlin in Sorge
Die vergangenen Jahre waren für viele Clubs in Berlin alles andere als einfach. Erst mussten sie wegen Corona monatelang schließen, später blieben viele Tanzflächen aufgrund der geringeren Kaufkraft infolge der Inflation leerer als sonst.
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Viele Clubbetreibende fühlen sich durch die aktuellen Entwicklungen existenziell bedroht, heißt es in einer Mitteilung der Clubcommission. „Eine Mitgliederumfrage der Clubcommission ergab, das gut zwei Drittel der befragten Clubs (67%) ihre wirtschaftliche Prognose bis Ende 2025 eher schlecht oder sehr schlecht einschätzen.“
Grund seien neben den allgemeinen Kostensteigerungen die gestiegenen Mieten und Umsatzrückgänge. Aber auch Bauprojekte der Deutschen Bahn oder der Ausbau der A100 gefährden die Clubs in Berlin.
Benachteiligung der Clubs?
Nun kommt aber noch ein weiterer Aspekt hinzu. Eigentlich sind Clubs vor dem Gesetz gleichwertig mit Theatern, Kinos und Varietés. Diese Gleichstellung wurde durch die Bundesregierung 2020 beschlossen. Doch jetzt steht sie auf der Kippe.
„Im Referentenentwurf des Bauministeriums ist vorgesehen, dass eine neue Kategorie für Musikclubs geschaffen werden soll“, heißt es weiter. Durch die Einführung der neuen Kategorie wären die Clubs in Berlin aus Sicht der Clubcommission nicht mehr ausreichend vor Verdrängungsprozessen geschützt. Dadurch wären sie gegenüber anderen Kultureinrichtungen baurechtlich schlechter gestellt.
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Kritik kommt auch vom Deutschen Musikrat und dem Bundesverband LiveKomm. Denn die Clubs sind laut der Studie „Nachtökonomie Strategie“ ein relevanter Wirtschaftsfaktor in der Hauptstadt.
Laut Lutz Leichsenring, Projektleiter der Studie, ist deshalb jetzt eine koordinierte und strategische Vorgehensweise unerlässlich. Nur so kann Berlin als offene, lebendige und attraktive Metropole erhalten bleiben und seine innovative Rolle für kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritt weiter ausbauen.