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Döner in Berlin: Hier geht es um viel mehr als das Geschäft

Das ehemalige Gangmitglied der 36 Boys macht jetzt Döner in Berlin. Doch hinter seinem Geschäft steckt ein noch größerer Plan.

Es gibt einen neuen Döner in Berlin-Kreuzberg. Der 36 Döner hat einen berühmten Besitzer und befindet sich am Görlitzer Bahnhof.
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Wer des Öfteren am U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg ein- und aussteigt hat die Veränderung vielleicht bereits bemerkt: hier gibt es einen neuen Döner in Berlin! Vorbei mit Tauben, Dreck und Menschen, die eilig zu den U-Bahnen gehen. Hier stehen Menschen jetzt für ein Essen an. Zwei große Banner preisen das Eröffnungsangebot Döner plus Ayran für 3,60 Euro an. Daneben hängen eine Menge weißer und schwarzer Luftballons an der Decke.

Der Preis hier ist kein Zufall. Spätestens aber wenn man den Namen der Dönerbude sieht, dürfte man ahnen, wer hinter diesem neuen Laden in Kreuzberg steckt. 36 Döner ist angelehnt an die berühmt-berüchtigte Jugendbande „36Boys“ aus Kreuzberg. Das ehemalige Gangmitglied Muci Tosun verkauft jetzt Döner am Görlitzer Bahnhof. Doch es geht bei Weitem nicht nur darum!

„Keine Dealer mehr hier, die haben wir verjagt“

Der Durchgang zu den oben liegenden Gleisen und sieht die Fläche unter der Hochbahn der U-Bahn Berlin sieht ganz anders aus. Es ist sauber – kein Sperrmüll mehr unter den Schienen und die Menschen gehen entspannt zu den Gleisen. „Es sind keine Dealer mehr hier“, sagt Kasim gegenüber BERLIN LIVE. „Die haben wir verjagt.“

Tatsächlich gilt der Görlitzer Bahnhof und der unweit davon entfernte Görlitzer Park als Drogenhotspot in Kreuzberg – wo vor allem viele Dealer ihrem Geschäft nachgehen. „Die Leute trauen sich hier wieder entlang zu gehen und rennen nicht mehr über die Straße direkt zu den Gleisen“, so Kasim weiter.

Döner in Berlin für den guten Zweck

Doch Kasim und sein Partner wollen noch mehr für den Kiez tun! Ihr Ziel: „Die Philosophie der 36 wieder ins Leben rufen. Wir stehen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Noch immer sehen wir in Kreuzberg, Berlin und ganz Deutschland Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Haarfarbe, ihres Nachnamens oder ihrer Hautfarbe.“

Mit den Gewinnen aus der Dönerbude haben die Partner Großes vor. „Wir wollen einen Jugendclub hier im Kiez eröffnen. Dazu werden wir eine Immobilie kaufen oder mieten. Jugendliche sollen wieder eine Anlaufstelle hier haben und eine Stimme bekommen.“ Kasim selbst hat seine Jugend im Jugendclub in der Reichenbergerstraße in Kreuzberg verbracht.


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Auch ist ein Box Verein soll Teil des Jugendclubs werden. Dönerbuden-Inhaber und ehemaliges Mitglied der 36 Boys Muci ist ein berühmter deutscher Boxer und will den Sport den Jugendlichen im Kiez näher bringen.