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Restaurant in Berlin mit verzweifeltem Hilferuf – „SOS aus Köpenick“

Restaurants in Berlin-Köpenick haben es aktuell nicht leicht. Nach der Altstadt-Baustelle macht ihnen noch ein Projekt das Leben schwer.

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Das Café Tiergarten in Berlin hat vor zwei Jahren seine Türen geschlossen.Nun wollen Leonie und Simon dem Kult-Café zu neuem Glanz verhelfen.

Bei vielen Neu-Berlinern steht Treptow-Köpenick wahrscheinlich nicht auf der Liste der angesagtesten Stadtteile. Doch der Bezirk im Süd-Osten der Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Neben Altstadtgassen, dem Müggelsee und ganz viel Grün, hat der Berliner Ortsteil auch in Sachen Restaurants vieles zu bieten.

Doch schon bald könnte mit der Café- und Restaurant-Kultur in der Köpenicker Altstadt Schluss sein. Denn ein Großprojekt gefährdet ihre Existenz.

Restaurants in Berlin: Geht hier bald das Licht aus?

Um dem Trubel der Großstadt mit ihrem Verkehr zu entgehen, müssen Berliner nicht einmal die Stadtgrenze verlassen. Es reicht auch schon ein Ausflug nach Köpenick. Hier grenzt eine malerische Altstadt direkt an das Ufer der Dahme. Bei einem Café am Luisenhain mit Blick aufs Wasser lässt sich der Alltagsstress im Handumdrehen vergessen.

Aber lange ist das nicht mehr möglich. Wie der Bezirk Treptow-Köpenick ankündigt, sollen die Elektroleitungen entlang der Promenade umfassend erneuert werden, berichtet die Berliner Morgenpost. Das ist bitter nötig, erst Anfang 2024 sei es aufgrund defekter Lampen zu mehrtägigen Dunkelperioden am Köpenicker Luisenhain gekommen.

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Anders sehen das die Berliner Gastronomen und Restaurant-Besitzer entlang der Promenade. Für sie sind die Bauarbeiten ein Desaster. Sabine Lausch, Inhaberin vom Altstadtcafé Cöpenick, bringt die Dramatik der Lage gegenüber der Berliner Morgenpost auf den Punkt. „Wir werden sterben, Hilfe, SOS aus Köpenick“, sagte sie in einer Sprachnachricht.

Café in Berlin am Ende – „wir werden sterben“

Bereits seit Februar machen umfangreiche Bauarbeiten in der Köpenicker Altstadt den ansässigen Gastronomen zu schaffen. Bis 2027 nehmen die BVG und Berliner Wasserbetriebe hier Sanierungsarbeiten vor, die das Leben in der Stadt stark einschränken. Auch Lausch ist mit ihrem Café davon betroffen. Ihre einzige Chance den Gästerückgang zu kompensieren war die Terrasse am Luisenhain. Fällt nun auch die weg, könnte das Aus für das Café bedeuten.

In einer E-Mail wendet sie sich an Straßenstadträtin Claudia Leistner (Grüne) und bittet inständig darum, wenigstens den Zugang zu den Restaurants während der Baumaßnahmen offenzuhalten. Wenigstens in diesem Punkt kann das Bezirksamt Sabine Lausch Entwarnung geben. „Die notwendigen Arbeiten werden abschnittsweise durchgeführt. Es kommt zu keiner Komplettsperrung“, heißt es. Jedoch könnten „kurzfristige Einschränkungen nicht ausgeschlossen werden“.


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Die Reparaturen sollen zwischen den Volksfesten Köpenicker Winzerfrühling (25. bis 27. April) und Köpenicker Sommer (13. bis 15. Juni) stattfinden und damit ausgerechnet in einer eigentlich starken Zeit für die Restaurants an der Berliner Dahle.