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Restaurants in Berlin: Studentin wegen Mehrwertsteuer-Erhöhung gekündigt – „Wie soll das funktionieren?“

Die Preise in den Restaurants in Berlin steigen mit dem neuen Jahr. Die Sorge vor fehlenden Gästen, Schließungen und Kündigungen wächst.

Restaurants in Berlin
© IMAGO/Seeliger

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Ab dem 1. Januar 2024 werden die Preise in den Berliner Restaurants wieder steigen. Grund: Die Mehrwertsteuer auf Speisen in Lokalen steigt von 7 auf 19 Prozent. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen sich das Essengehen in einem der Restaurants wahrscheinlich nicht mehr leisten können.

Weniger Gäste bedeuten auch weniger Umsatz der Gastronomen. Es ist zu befürchten, dass zahlreiche Lokale schließen werden. Das wiederum bedeutet, dass es weniger Gastro-Jobs geben wird. Die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung sind also weitreichend. Eine Berliner Studentin, hat bereits jetzt mit den fatalen Folgen dieser politischen Entscheidung zu kämpfen. Im Gespräch mit BERLIN LIVE erzählt sie ihre Geschichte.

Restaurants in Berlin: Corona-Hilfe hat ein Ende

Hintergrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen ist der sogenannte Corona-Steuerhilfeerlass aus dem Jahr 2020. Weil aufgrund der Pandemie viele Restaurants in Berlin und ganz Deutschland schließen mussten, half die Regierung den Gastonomen, indem sie die Steuer senkten. Damit sollte der Konsum nach den Lockdowns in der Gastronomie wieder angekurbelt werden. Seit dem 1. Januar 2021 galt es also 7, statt der üblichen 19 Prozent auf Speisen abzugeben. Doch damit ist nun Schluss!

Seit Monaten warnen Gastronomen vor den Folgen, die diese Mehrwertsteuererhöhung für Berlin bedeuten könnten. Die Petition „Keine Steuererhöhung: 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie müssen bleiben!“ wurde bereits über 200.00 Mal unterschrieben.

Berliner Studentin: Kündigung wegen anstehender Steuererhöhung

Rachelle ist 23 Jahre alt und studiert Geschichte, Politik und Gesellschaft an der Uni Potsdam. Vor etwas mehr als einem Jahr ist sie für ihr Studium von Straßburg nach Berlin gezogen. Seit Jahren arbeitet die gebürtige Französin bereits in der Gastronomie. In Berlin hat sie jedoch eine andere Art des Jobs kennengelernt. „Ich weiß jetzt nicht, ob es stressiger in Berlin ist, als in anderen Städten. Aber ich fand es meines Erachtens nach schon schwieriger. Vielleicht weil Berlin eine Großstadt und die Hauptstadt ist?“

Obwohl sie eigentlich kündigen möchte, arbeitet sie weiter. Ihr Studium ist anspruchsvoll und schwierig, der Job in einem eigentlich Restaurant zu stressig. Aber sie muss dranbleiben. Denn seit Monaten wartet Rachelle auf ihr Bafög und der Job in der Gastronomie sichert so grade eben ihr Überleben in der Hauptstadt.

Dann folgt Ende November die Kündigung: „Erst einmal wurden mir ein paar Schichten gestrichen. Nach einer Schicht kam dann mein Chef auf mich zu und meinte: ‚Rachelle, können wir reden?‘ Er meinte: Die Mehrwertsteuer wird jetzt steigen und wir haben nicht genug Kundschaft. Darum müssen wir jetzt für in zwei Wochen kündigen.“


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Arbeitstechnisch und menschlich hätte alles perfekt gepasst erzählt sie. „Und dann stand ich da. Ohne Bafög und ohne Job. Da fragt man sich dann auch: ‚Wie soll das funktionieren?'“ Die Berliner Studentin muss sich widerwillig Geld von ihren Freunden leihen. Außerdem hat sie angefangen, kleine studentische Aushilfsjobs zu machen. Der Weg in eines der Restaurants in Berlin ist für sie keine Option mehr: „Gastro will ich grad nicht mehr, kann ich grad nicht mehr.“