In Berlin sind sie allgegenwärtig, die Fahrer der zahlreichen Essenslieferdienste. Sie sind immer unterwegs – wie aktuell bei Hitze oder auch im Winter bei Eis, Schnee und beißendem Wind. Sie sind das wohl auffälligste Gesichts des Niedriglohnsektors in der Hauptstadt.
Doch nun wurde ein Fall eines Lieferando-Fahrers öffentlich, der bei seiner Arbeit körperlich angegangen worden sein soll – in einer Filiale von Burgermeister. Das Unternehmen widerspricht der Darstellung vehement.
Restaurants in Berlin: Vorwürfe gegen Burgermeister
An die Öffentlichkeit kamen die Vorwürfe über das Lieferando Workers Collective (LWC), einer Organisation, die die Rechte von Lieferanten vertreten und nach außen tragen will. Bereits am Mittwoch postete das LWC einen Demo-Aufruf. Am kommenden Freitag (6. September) soll vor der Burgermeister-Filiale in der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) demonstriert werden.
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Der Grund: Laut dem LWC sei ein Lieferando-Fahrer in der Filiale angegriffen und geschlagen worden. Er habe im Restaurant auf seine Lieferung warten wollen und habe aufgrund der Hitze um Wasser gebeten. Laut der Darstellung soll das der Anlass für den Angriff gewesen sein. Der Kurier soll Kopfverletzungen erlitten haben, die er im Krankenhaus behandeln ließ.
Burgermeister weist Vorwürfe zurück
Gegenüber dem „Tagesspiegel“ hat Burgermeister die Vorwürfe bestritten. Ein Sprecher erklärte gegenüber dem Blatt, dass man die Vorwürfe „unsererseits widerlegen“ könne und sie „mit aller Deutlichkeit“ zurückweise. Bei der Polizei sei der Fall zudem bekannt. Jedoch sei nach den ersten Zeugenaussagen noch nicht klar, wie der Streit ausgebrochen sei und wer wen angegriffen habe. Es gebe beidseitige Anzeigen, die Ermittlungen laufen.
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Das LWC erklärt auf Instagram, dass der Vorfall bei Burgermeister kein Einzelfall sei. Die Übergriffe auf Fahrerinnen und Fahrer hätten demnach insgesamt zugenommen. Die Demonstration richtet sich übrigens nicht nur gegen Restaurants, sondern auch gegen Lieferando selbst. Die Kuriere fühlen sich alleingelassen. Zudem fordern sie das Recht auf Pausen, Pausenorte, Wasser und Toiletten.