Veröffentlicht inAusgehen

Restaurants in Berlin: Kult-Lokal vor dem Aus – „Kein Raum für Verhandlungen“

Zahlreiche Restaurants in Berlin stecken in der Krise. So auch ein Lokal am Maybachufer in Neukölln. Jetzt spricht die Besitzerin!

Restaurants in Berlin
u00a9 IMAGO/Schu00f6ning

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Obwohl in der Hauptstadt regelmäßig neue Lokale öffnen und so neuen Wind in die Gastro-Szene bringen, stecken viele Restaurants in Berlin in der Krise. Schuld daran sind unter anderem die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Inflation, die nachhaltig ihre Spuren im Gastgewerbe hinterlassen haben.

Doch auch Investoren sind schuld am Gastro-Sterben in Berlin. Sie kaufen Immobilien und erhöhen die Mieten, sodass Lokale zum Aufgeben gezwungen werden. Am Maybachufer in Neukölln sind deswegen gleich zwei Gaststätten betroffen.

Restaurants in Berlin: Café muss schließen

Sari Haavisto, die Besitzerin vom Populus Café in Neukölln, befindet sich in einer verzweifelten Lage. Ein italienischer Investor hat mehrere Immobilien am Maybachufer erstanden und fordert jetzt fast dreimal so viel Miete. Ein Ding der Unmöglichkeit für die junge Unternehmerin.


Auch interessant: Döner in Berlin: Illegales Plakat sorgt für Schock – „Wir waren es nicht“


Sie versuchte zwar noch mit dem neuen Vermieter zu verhandeln, doch der bliebt hart. „Kein Raum für Verhandlungen“, hieß es in der letzten Mail. Die Folge war die Kündigung. Das beliebte Café wird deswegen am 15. August die Türen für immer schließen.

Pizzeria ebenfalls bedroht

„Als wir das Café hier aufmachten, gab es noch nichts auf der Straße“, sagt Haavisto gegenüber der „Berliner Morgenpost“. Seit achteinhalb Jahren gibt es ihr Café nun schon. Damals wurde die junge Finnin noch abschätzig als Gentrifizierungspionier bezeichnet. Heute wird sie selbst verdrängt.

So ähnlich geht es auch Davide Gravina, dem Besitzer der Pizzeria Ammazza Che, die sich am Eck der Immobilie befindet. Die alte Eigentümerin hat die Gewerbeeinheit 2022 ebenfalls an den italienischen Investor Auriga Berlin GmbH verkauft. Statt 2500 Euro muss er jetzt 6000 Euro im Monat bezahlen und in fünf Jahren dann 8500 Euro als vertraglich festgelegte Staffelmiete.


Mehr News aus Berlin:


„Ich habe keine Wahl. Ich muss das neue Angebot annehmen, allein wegen meiner Angestellten“, verrät Gravina der „Berliner Morgenpost“. 20 Mitarbeiter arbeiten mittlerweile in dem Restaurant in Berlin, das gerade erst viel Geld in einen neuen Pizzaofen investiert hat.