Wer ein ausgefallenes Restaurant sucht, der ist in Berlin an der richtigen Adresse. Kulinarisch können Genießer hier einmal um die Welt reisen. Doch während die Auswahl an Speisen kaum Wünsche offenlässt, bleibt ein anderes Thema auf der Strecke: der Umweltschutz.
Schon seit über zwei Jahren gibt es eine neue Regel in der Gastro-Branche, die den Verpackungsmüll reduzieren soll. Daran halten tut sich jedoch kaum jemand.
Restaurants in Berlin verstoßen gegen wichtiges Gesetz
Nach einem langen Arbeitstag bei einem Lieferdienst bestellen oder beim Imbiss nebenan etwas holen – für einige Berliner ist das Alltag. Neben den Kosten hat das aber einen weiteren gewaltigen Nachteil. Denn beim Essen zum Mitnehmen fällt häufig eine Unmenge an Verpackungsmüll an. Ein neues Gesetz sollte das eigentlich ändern. Seit 1. Januar 2023 gilt in Deutschland eine Mehrwegpflicht.
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Die besagt, dass Gastronomie und Betriebe des Lebensmittelhandwerks (z.B. Bäcker) ihren Kunden neben Einwegverpackungen als Alternative auch Mehrwegverpackungen anbieten müssen. Ausgenommen davon sind laut Deutscher Industrie- und Handelskammer kleine Unternehmen mit einer Verkaufsfläche von maximal 80 Quadratmetern und mit bis zu fünf Mitarbeitern.
Problematische Bilanz: Nur 15 Prozent erfüllen Pflicht
Der Ansatz ist gut, doch wirklich kontrolliert werden die Berliner Restaurants nicht. Das zeigt jetzt eine parlamentarische Anfrage der Linken-Politikerin Katalin Gennburg, von der zuerst der „Tagesspiegel“ berichtete. In beinahe allen Berliner Bezirken wurde 2024 laut der Umweltverwaltung des Berliner Senats keine einzige Kontrolle durchgeführt. Ausnahme sind lediglich Treptow-Köpenick und Tempelhof-Schöneberg.
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Äußerst problematisch, denn offenbar hält sich kaum ein Restaurant in Berlin an die Mehrwegpflicht. Eine Recherche des „RBB“ hat gezeigt, dass von 60 überprüften Betrieben nur 15 Prozent ihrer Pflicht nachkamen. Verbraucherschützerin Britta Schautz ist darüber besorgt: „Es ist, ehrlich gesagt, erschreckend, dass wir sehen, es gibt ein Gesetz und keiner kommt diesen Pflichten nach.“