Wohnraum darf in Berlin nur mit Genehmigung zu anderen als Wohnzwecken genutzt werden. Mit diesem Gesetz wollte man vor allem die Kurzzeitvermietung über Plattformen wie Airbnb regulieren.
Doch jetzt sieht es danach aus, als würden die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Airbnb mitfinanzieren. Wie kann das sein?
Airbnb bekommt Geld von den Landeseigenen?
Der Berliner Senat hat im November 2013 das Zweckentfremdungsverbot-Gesetz erlassen. Es zielt darauf ab, den Wohnraum in Berlin zu schützen und die Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen zu verhindern.
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Einem Bericht des „Tagesspiegel“ zufolge finanzieren jetzt aber Berlins Ämter Airbnb mit. Die landeseigenen Wohnungsgesellschaften wie Degewo, Howege und Co. würden Pauschalen für Unterbringungen in Ferienwohnungen bezahlen, wenn sie aus ihrem Bestand keine eigenen Wohnungen bezugsfertig anbieten können.
So viel Geld bekommen Mieter für eine Ferienwohnung
So einen Fall habe es laut „Tagesspiegel“ in Lichtenberg gegeben. Einem Mieter einer kommunalen Wohnanlage sei empfohlen worden, sich über Airbnb eine Wohnung zu suchen, weil er seinen Plattenbau wegen Sanierungsarbeiten verlassen musste. Die Howoge hätte für die Unterkunft in der Airbnb-Ferienwohnung bezahlt.
Einen ähnlichen Fall soll es bei der WBM in Spandau gegeben haben. Viele Mieter in der Südekumzeile mussten wegen Bauarbeiten ihre Wohnungen verlassen. Auch dort habe es mündlich die Empfehlung gegeben haben, sich nach Ferienwohnungen umzusehen.
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Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen bestätigt dies: „Sofern sich Mieter in Einzelfällen für eine private Unterbringung entscheiden, kann eine entsprechende finanzielle Kompensation erfolgen.“
Es sei unter den landeseigenen Wohnungsunternehmen (LWU) eine Unterbringungspauschale von 100 Euro vereinbart. „Das ist doch ein Unding, dass Berliner Unternehmen so Airbnb auf Umwegen mitfinanzieren und das einfach dulden“, zitiert der „Tagesspiegel“ einen anonymen Leser, der sich an das Blatt gewandt hatte.