Im Sommer 2023 wurde in ganz Deutschland viel über die Bäder in Berlin geredet. Grund dafür waren Berichte, die betroffen machen. Es gab Polizeieinsätze, Massenschlägereien, Sexualdelikte oder auch Angriffe auf das Personal. Im Columbiabad in Neukölln wandten sich die Mitarbeitenden in einem Brandbrief an die Bäderleitung – und stellten den Betrieb für eine Woche ein.
Damit in diesem Jahr alles geregelter abläuft, soll es nun eine Hilfe-App geben.
Bäder in Berlin bekommen eigene App
Zwar war die Situation in Berlins Freibädern im Jahr 2023 nicht schlimmer als in den Jahren vor der Pandemie. Doch diesmal erließen Bäder und Politik neue Regeln. Neben Videoüberwachung, Ausweiskontrollen und Einlassstops, gab es höhere Polizeipräsenz und zusätzliches Sicherheitspersonal. In diesem Jahr soll jetzt eine eigens entwickelte App folgen.
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Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, läuft dafür im Moment eine Ausschreibung. Geplant ist der Einsatz in den beiden Hotspot-Freibädern des vergangenen Jahres: im Sommerbad bzw. Columbiabad in Neukölln und im Sommerbad Pankow.
Sicherheit wird 2024 groß geschrieben
Die App soll dabei verschiedene Funktionen erfüllen. Löst man einen Alarm aus, bekommt das zuständige Sicherheitspersonal direkt eine Nachricht auf das eigene Handy. „Mittels Ortungstechnik soll der Sicherheitsdienst zum genauen Standort geleitet werden, um schnell zu helfen“, heißt es in der Ausschreibung.
Damit soll das Problem umgangen werden, dass das Sicherheitspersonal der Bäder in Berlin bisher durch die weitläufigen Areale oft nicht genau wusste, wo es benötigt wird.
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Darüber hinaus soll die App einen „Alarmbereitschaftsmodus“ bekommen. „Dieser wird aktiviert, wenn ein Badegast die App geöffnet hat und seinen Finger auf das Display gedrückt hält. Sobald er den Finger vom Smartphone nimmt, wird der Alarm ausgelöst“, berichtet die „Berliner Morgenpost“.
Die App soll in Neukölln vom 1. Juni bis zum 15. September und in Pankow vom 1. Juni bis zum 8. September bereitstehen. Die Ausweispflicht aus dem vergangenen Jahr werde laut Innensenatorin Iris Spranger im Sommer 2024 „selbstverständlich weitergeführt“.