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Berlin: Gerd reist an die Talsperre im Harz – wohl zum letzten Mal

Für Gerd aus Berlin erfüllte sich ein lang gehegter Traum. Und das dank dem ASB-Wünschewagen der Hauptstadt…

Berlin
© Lisa Hambsch

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Oftmals bekommt man von Dingen oder Orten aus Erzählungen mit, hat sie aber noch nie mit eigenen Augen gesehen. Oder aber die Erinnerung liegt viel zu weit in der Vergangenheit zurück. So ging es Gerd, als er von der Okertalsperre hörte.

Im jungen Alter von gerade mal sieben Jahren besuchte der Berliner gemeinsam mit seinem Vater die Talsperre im Harz. Seitdem hatte er den beeindruckenden Ort nicht mehr besucht. Längst wollte er erneut dorthin reisen – doch seine Pläne wurden durchkreuzt.

Berlin: Ein längst aufgeschobener Ausflug wird endlich nachgeholt

Wie die gewaltigen Wassermassen die Öffnung herabströmten, hatte Gerd schon damals beeindruckt. Sogar so sehr, dass er inzwischen auch seine Lebensgefährtin damit neugierig gemacht hatte. Gemeinsam wollte das Paar in Gerds Kindheitserinnerungen zurückreisen. Wie es der Zufall aber nun mal so will, kamen andere Dinge dazwischen und die beiden verschoben den geplanten Ausflug immer wieder weiter nach hinten. Dann die Hiobsbotschaft: Gerd ist schwer erkrankt, kann sich im Alltag größtenteils nur noch mit dem Rollstuhl fortbewegen.

Gerd und seine Partnerin bei der Wünschewagen-Fahrt zur Talsperre. Credit: Lisa Hambsch

Das „Später“ war nun nicht mehr so leicht möglich. Bis Gerd vom ASB-Wünschewagen erfahren hat. Nach 60 Jahren fuhren der Berliner, seine Partnerin und das Team im Juni 2023 an die geliebte Okertalsperre im Landkreis Goslar – sein letzter Wunsch wurde erfüllt. „Der Höhepunkt war die Führung des Talsperrenwarts. Er hat, extra für mich, für 10 Minuten die Talsperre geöffnet“, schwärmte Gerd im Nachhinein.



Berliner sammelt neue Kraft zum Leben

All seine Lebensgeister wurden geweckt und Gerd schaffte es sogar, für ein paar Minuten seinen Rollstuhl zu verlassen, um das Wasser-Spektakel direkt vor sich zu bestaunen: „Mir standen die Tränen in den Augen, mein Kindheitstraum wurde wahr!“ Ein Erlebnis, das dem schwerstkranken Berliner neue Kraft und vor allem aber auch den Mut gab, weiter zu kämpfen.