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Zoo Berlin: Wiener Tierpark schafft Namen für Tiere ab – Berliner Leitung findet klare Worte

Nach dem Vorbild Kopenhagen hat der Wiener Tierpark Schönbrunn angekündigt, Tieren keine Namen mehr zu geben. Wie ist die Situation in Berlin?

Zoo Berlin
© Imago/Schöning, Olaf Wagner

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Was der Zoo in Kopenhagen bereits seit einigen Jahren vormacht, sollte nun auch in Wien umgesetzt werden. Die Zoo-Tiere sollten zumindest nach außen keine Namen mehr bekommen. Das würde die einzelnen Tiere zu sehr vermenschlichen und das Gefühl dafür nehmen, dass es sich um wilde und teils bedrohte Tiere handelt.

In Kopenhagen kennen nur die Pflegerinnen und Pfleger die Tiernamen. In Wien will man das ganze allerdings nicht ganz so streng handhaben. Die Namen sollen bekanntgegeben werden, aber kein Marketing-Instrument mehr sein. Wie sich das in der Praxis machen lässt, muss die Zukunft zeigen. Doch wie wollen eigentlich Zoo und Tierpark in Berlin mit diesem Thema umgehen? BERLIN LIVE hat nachgefragt.

Zoo Berlin: Vermenschlichung von Tieren ist Balanceakt

„Uns ist bewusst, dass die Vermenschlichung von Tieren ihre Tücken und Grenzen hat und durchaus kritisch reflektiert werden muss“, erklärte eine Zoo-Sprecherin. Der Reflex, Tiere zu vermenschlichen sei aus individueller Perspektive nachvollziehbar, für Zoo und Tierpark sei es aber ein Balanceakt.

Da sich die beiden Berliner Institutionen zu modernen Artenschutzzentren entwickeln wollen, sei es der klare Auftrag, immer wieder auch den Artenschutz in den Vordergrund zu stellen, über Tierart, Lebensraum und Ursache der Bedrohung zu sprechen. Doch es gebe eben auch die andere Seite. „Um möglichst viele Menschen für Tiere und Naturschutz zu begeistert, müssen wir sie emotional berühren“, erklärt die Zoo-Sprecherin.

Zoo Berlin bleibt bei Tiernamen

Persönliche Geschichten würden uns viel länger im Gedächtnis bleiben, als als reine Zahlen, Daten und Fakten. „Deshalb haben viele Tiere im Zoo und Tierpark Berlin Namen, weil durch diese Form der Vermenschlichung viel leichter Empathie für die Tiere und das Schicksal ihrer Art geweckt wird.“ So ist man beim Zoo überzeugt, dass die Berichterstattung über den Geburtstag Gorilla-Dame Fatou ein guter Anknüpfungspunkt gewesen sei, um über die Bedrohung ihrer Art zu sprechen.


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Zwar behält sich der Zoo vor, die Sache in den kommenden Jahren noch einmal zu überdenken. Doch für den Moment findet man beim Berliner Zoo klare Worte: „Wir gehen zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass in einer Stadt die Heimat von berühmten Tierpersönlichkeiten wie Bobby, Knautschke und Knut war, herausragende Tierpersönlichkeiten auch in Zukunft weiter einen Namen haben werden.“ Viele Zoo-Fans dürfte das freuen.