Das „Festival of Lights“ in Berlin ist ein jährliches Highlight, das die Stadt bei Nacht in ein leuchtendes Kunstwerk verwandelt. Jeden Herbst aufs Neue werden zahlreiche Gebäude mit bunten Lichtern und Mustern bestrahlt.
Ein neues Projekt sorgte jetzt aber für Empörung. Es geht um die Bilder am Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg.
„Festival of Lights“: Neues Projekt
Neben leuchtenden Fassaden und Gebäuden gibt es dieses Jahr beim „Festival of Lights“ auch ein ganz besonderes Projekt des Deutschen Caritasverbands am Breitscheidplatz in Berlin.
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Dieses Jahr werden erstmals Fotos von obdachlosen Menschen unter anderem an der Frontseite der Marienkirche und offenbar auch an der Gedächtniskirche projiziert. So will man auf die schwierige Situation von obdachlosen und wohnungslosen Menschen in Berlin aufmerksam machen.
Das Projekt stößt auf harsche Kritik
Weile viele Obdachlose nicht auffallen wollen, suchen sie sich unbeachtete Nischen, um ihr Leben zu sichern. Dabei wird ihre schwierige Lebenssituation oft von gesellschaftlichen Problemen mit verursacht, die leicht aus dem Blick geraten – so die Caritas gegenüber dem RBB.
Mit den Fotografien soll das Bewusstsein für die Notlage tausender Menschen geschärft werden. Gleichzeitig hofft der Verband, dass die großflächigen Abbildungen dazu anregen, das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen. Die Bilder stammen von der Künstlerin Debora Ruppert, einer freiberuflichen Fotografin, die sich bei ihrer Arbeit mit Themen wie Obdachlosigkeit, Flucht und Armut beschäftigt.
Das Projekt kommt aber nicht bei allen gut an. „Man könnte doch am Breitscheidplatz Fotos der Opfer zeigen, in Memoriam“, beschwert sich eine Frau auf Instagram. „Warum nicht die Fotos von Polizisten, Feuerwehr Leuten, einfach mal Menschen, die Heldentaten machen?“ Zahlreiche Berliner hinterfragen den Sinn des Projekts. „Man sollte sich eher damit befassen, wie man Obdachlosigkeit bekämpft, statt diese zu hofieren.“
Das besondere Projekt beim „Festival of Lights“ findet aber auch Zustimmung. „Das ist wunderbar. Ich habe selbst drei Jahre in der Kältehilfe in der Ohlauer Straße freiwillig geholfen und kann es jedem nur empfehlen“, schreibt ein ehrenamtlicher Helfer. „Eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe und ich weiß, dass hier auch jetzt regelmäßig tatkräftige Unterstützung benötigt wird.“