Vergangenes Jahr sorgten mehrere gewaltsame Ausschreitungen in Berliner Freibädern für bundesweite Schlagzeilen. Immer wieder mussten die Einsatzkräfte der Polizei anrücken und ganze Bäder räumen. Die Situation geriet so außer Kontrolle, dass der Berliner Senat eingreifen musste und zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen eingeführt wurden.
Mit Ausweiskontrollen, Kameraüberwachung und erhöhten Zäunen hat man den gewalttätigen Besuchern den Kampf angesagt. Eine traurige Entwicklung findet der Präsident des Bundesverbands der Schwimmmeister in Deutschland.
Bäder in Berlin rüsten auf
Um dieses Jahr erneute Ausschreitungen in den Bädern in Berlin zu vermeiden, hat man viel Geld investiert. 2,5 Millionen Euro hat der Senat springen lassen, um einen ganzen Katalog an Maßnahmen einzuführen. Darunter fällt die Ausweiskontrolle am Eingang, Videoüberwachung, Taschenkontrollen, eine Hilferuf-App und die Erhöhung der Zäune.
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Mittlerweile gleichen die Bäder in Berlin regelrechten Hochsicherheitszonen, meint Chef-Bademeister Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbands der Schwimmmeister in Deutschland. „Wenn ich in ein Freibad gehe, graut es mir davor, wenn ich nur von Security und Polizei umgeben bin. Leider sind wir gerade auf dem Weg dahin“, sagte er gegenüber der „BZ“.
Der Senat hält am Sicherheitskonzept fest
„In einigen Städten gibt es natürlich Bäder, die zu Pulverfässern werden können. Die Kollegen tun ihr Möglichstes, um dem entgegenzuwirken“, so Harzheim. Trotz der Kritik hält der Senat am teuren Sicherheitskonzept fest. „Seit Einführung der Maßnahmen war bislang keine Räumung von Freibädern mehr notwendig“, erklärt eine Sprecherin.
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Selbst die größten Kritiker der teuren Sicherheitsmaßnahmen können höchstwahrscheinlich nichts gegen dieses Argument einwenden. Freibad-Besucher können sich also in diesem Jahr hoffentlich auf eine ruhige Badesaison freuen.