Zu einem Volksfestbesuch gehören Karussells, Achterbahnen, ein oder zwei Getränke und vielleicht noch ein kleiner Snack wie ein Bratwurst-Brötchen – eigentlich. Denn angesichts der möglichen Preiserhöhungen könnte all das bald nahezu unbezahlbar werden, wenn man mit der ganzen Familie hingeht.
Zumindest, wenn es nach der Berliner Politik geht. Was dahinter steckt.
Volksfest in Berlin bald unbezahlbar?
Öffentliche Großveranstaltungen wurden in letzter Zeit immer öfter zum Anschlagsziel. Sei es der Weihnachtsmarkt in Magdeburg oder die Verdi-Demo in München. Beide Male fuhr ein Auto in die Menschenmenge, beide Male starben Menschen. Auch in Berlin gab es ein solch ein trauriges Ereignis schon mal: Beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche 2016. Aus Sicht der Politik ist es jetzt höchste Zeit zu handeln, um Volksfeste in Berlin künftig besser zu schützen.
Auch interessant: Berlin blecht 21 Millionen Euro für Mega-Baustelle – doch sie wirft Fragen auf
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kündigte am Montag (10. März) im Innenausschuss an, dass Berlin als erstes Bundesland ein Sicherheitsgesetz für Großveranstaltungen plant, berichtet die „BZ“. Damit sollen Veranstalter von großen öffentlichen Events (Konzerte, Paraden, Marathon) verbindliche Vorgaben für die Sicherheit erhalten, heißt es weiter. Und das Land will schnell sein: Noch in dieser Legislaturperiode soll das Gesetz beschlossen werden.
Preise könnten explodieren
Aus Sicht von Michael Roden, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Berlin, der zum Beispiel den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche organisiert, gehe das zu weit. Denn Sicherheit sei eine staatliche Aufgabe. Zwar habe er nichts gegen hohe Auflagen, doch könnten sie die Schausteller und ihr Geschäft auf den Volksfesten in Berlin im schlimmsten Fall in die Knie zwingen.
„Natürlich müssen wir darüber sprechen, was umsetzbar ist – aber wenn die Karussell-Fahrt dann zehn Euro und die Bratwurst 15 Euro kosten müssen, gefährdet dies Arbeitsplätze und unsere Familien“, so Roden. Eine Absage sei aber auch nicht tragbar: „Unsere Veranstaltungen müssen stattfinden, wir leben davon.“
Mehr News aus Berlin:
Gleichzeitig hat Roden Angst, dass die Auflagen zu teuer ausfallen könnten. „Am Breitscheidplatz haben wir mittlerweile die maximal mögliche Sicherheit“, so der 62-Jährige. Doch maximale Sicherheit sei nie möglich. „Sonst könnten wir jede Einkaufsstraße in der Stadt dauerhaft dichtmachen.“