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Zoo Berlin: Kritik nach Tiertod – Betreiber haben klare Meinung

Der Zoo Berlin musste im Februar von Giraffenbullen Max Abschied nehmen. Schon kurz nach dessen Tod wurde Kritik laut.

Zoo Berlin
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Tierwelten in der Metropole: Berliner Zoo und Tierpark im Vergleich

Berliner Zoo oder doch lieber in den Tierpark? Dies sind die Unterschiede der beiden Anlagen.

Der Zoo Berlin ist ein echter Publikumsmagnet in der Hauptstadt. Täglich strömen tausende Besucher auf das Gelände im Herzen der City West. Kein Wunder, denn dort gibt es viele exotische und heimische Tiere zu sehen.

Kürzlich gab es jedoch traurige Nachrichten. Denn der Rothschild-Giraffenbulle Max musste nach einem Sturz eingeschläfert werden. Tierrechtler übten daraufhin heftige Kritik am Zoo. BERLIN LIVE hat nachgefragt, was die Verantwortlichen dazu sagen.

Zoo Berlin: Heftige Vorwürfe

In einer Pressemitteilung stellte die Tierrechtsorganisation Peta ihre Ansichten zu Giraffen in Zoos deutlich dar. Man kritisiere, „dass zoologische Einrichtungen an der Zurschaustellung der sensiblen Paarhufer festhalten“. Giraffen könnten nicht tiergerecht gehalten werden, wird Fachreferentin Yvonne Würz zitiert. Außerdem seien zwischen 2007 und 2024 mindestens 40 Tiere in deutschen Zoos gestorben.

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Die Verantwortlichen im Berliner Zoo wollen das nicht auf sich sitzen lassen. „Wenn zwischen 2007 und 2024 insgesamt 40 Giraffen in deutschen Zoos verstarben, entspricht das einem sogar unter den Erwartungen entsprechendem Wert“, erklärt Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister gegenüber BERLIN LIVE. Die durchschnittliche Lebenserwartung im natürlichen Lebensraum entspreche etwa 17 bis 24 Jahren.

Breiterer Begriff von Artenschutz

„In Deutschland leben derzeit 80 Giraffen. Es wären rechnerisch etwa 3,2 Todesfälle pro Jahr zu erwarten – das ergibt rund 54,4 Giraffen im Zeitraum von 2007 – 2024, also 17 Jahren“, führt Hachmeister aus. Zudem wirke die Arbeit für den Schutz der Tiere im Zoo Berlin bis zu den wildlebenden Giraffen: „Artenschutz ist keineswegs nur mit Wiederansiedlung von Tierarten im natürlichen Lebensraum gleichzusetzen.“



Ohne die Arbeit in Zoos sei der Tierschutz in den natürlichen Lebensräumen der Giraffen „nicht realisierbar“, erläutert Hachmeister im Gespräch mit BERLIN LIVE. „Giraffe Max unterstützte ein Forschungsprojekt des Leibniz-IZW, das Bewegungsdaten von Giraffen entschlüsselt. Mit einem Sender auf dem Kopf trug er dazu bei, die Daten mit konkreten Verhaltensweisen zu verknüpfen.“