Einmal hat es schon geklappt: Die Berliner Panda-Dame Meng Meng hatte im Jahr 2019 mit Pit und Paule zwei gesunde Panda-Jungen auf die Welt gebracht. Diese leben inzwischen schon wieder unter ihren offiziellen Namen Meng Yuan und Meng Xiang in China.
Doch nun verkündete der Zoo Berlin die frohe Botschaft: Meng Meng ist dank künstlicher Besamung wieder schwanger – und zwar erneut mit Zwillingen. Während man im Zoo und im Züchter-Team frohlockt, mischt sich auch die Tierrechtsorganisation Peta in die Diskussion ein und erhebt schwere Vorwürfe.
Zoo Berlin: Kritik an Panda-Zucht
Es gehe bei der Panda-Zucht nur um „Politik, Prestige und Profit“, kritisiert Yvonne Würz, Peta-Referentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. Sie kritisiert, dass sowohl Meng Meng, als auch das männliche Tier Jiao Qing Verhaltensauffälligkeiten zeigen würden, die Peta dokumentiert habe. Aus ihrer Sicht habe die Zucht allein den Zweck, mit den Panda-Babys Zuschauer in den Zoo zu bekommen. Einen Beitrag zum Artenschutz werde hier hingegen aus der Sicht von Würz nicht gleistet.
Dem widerspricht der Zoo Berlin auf Anfrage von BERLIN LIVE vehement. Sprecherin Philine Hachmeister erklärt, dass es sich der Zoo Berlin zur Aufgabe gemacht hat, „der durch Menschen verursachten Ausrottung von Tierarten entgegenzuwirken“. Das geschehe auf unterschiedlichen Wegen wie etwa Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit, aber eben auch durch die sogenannte „Erhaltungszucht“ und den Schutz der natürlichen Lebensräume.
Das habe in der Vergangenheit auch bereits Erfolge gezeigt, wie die Zoo-Sprecherin erklärt. Es seien bereits in Menschenobhut geborene Pandas erfolgreich im natürlichen Lebensraum angesiedelt worden, um die kleinen Populationen zu stärken. Und auch die Tiere im Berliner Zoo und deren potenzielle Nachkommen seien „sind Teil dieser wichtigen Reservepopulation“.
Pandas sind extrem bedroht
Wie bedroht der Große Panda ist, das zeigen die nackten Zahlen. Nur noch gut 1.860 Tiere leben in freier Wildbahn – und diese verteilt auf mehrere nicht miteinander verbundene Einzelpopulationen. Grund für die geringe Population ist neben dem immer kleiner werdenden Lebensraum und der Bedrohung durch Trophäenjäger auch die schwierige Fortpflanzung.
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Panda-Weibchen sind nur für etwa 72 Stunden im Jahr bereit für die Empfängnis, in einer derart zerstückelten Population kommt es kaum ausreichend zur Paarung. Zudem gelten Pandas als sexfaul. Auch deshalb spiele die Erhaltungszucht „eine besonders wichtige Rolle“, so Zoo-Sprecherin Hachmeister.
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Bis die neuen Panda-Babys im Berliner Zoo das Licht der Welt erblicken werden, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Aktuell sind sie nicht einmal drei Zentimeter groß. Sicher ist hingegen: Sollten die beiden Panda-Zwillinge gesund auf die Welt kommen, werden auch sie nicht ewig in Berlin bleiben, sondern müssen irgendwann nach China. So wie auch ihre großen Brüder Pit und Paule.