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KaDeWe: Müssen jetzt die Berliner Steuerzahler für das insolvente Kaufhaus blechen?

Das KaDeWe ist pleite. Daraus ergeben sich einige Unannehmlichkeiten, die auch die Berliner Steuerzahler betreffen könnten.

KaDeWe
© IMAGO/Stefan Zeitz

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Das Luxuskaufhaus KaDeWe wurde bereits vor über einhundert Jahren am 27. März 1907 gegründet. Mittlerweile gilt der am Berliner Wittenbergplatz gelegene Konsum-Tempel als das bekannteste Warenhaus in ganz Deutschland.

Vor wenigen Wochen dann aber der Schock: Die altehrwürdige Stätte ist insolvent. Nun stellt sich die Frage, ob die Berliner Bürgerinnen und Bürger für das in finanzielle Not geratene KaDeWe bezahlen müssen.

KaDeWe: Wer wird nun zur Kasse gebeten?

Dass das KaDeWe tatsächlich pleite ist, war für viele Hauptstädter ein Schlag ins Kontor. Doch nun scheint alles noch viel schlimmer zu kommen: Wie der rbb berichtet, könnte die Insolvenz des Luxuskaufhauses den Berliner Steuerzahlern 18 Millionen Euro kosten. Grund dafür ist eine Bürgschaft des Landes.


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Diese Verpflichtung stammt noch aus einer Bund-Länder-Bürgschaft für einen Kredit in Höhe von 90 Millionen Euro, die die Muttergesellschaft des KaDeWe vor vier Jahren im Kontext der Corona-Hilfsmaßnahmen erhalten hat. Die Hälfte des Bürgschaftsrisikos übernimmt der Bund, die andere Hälfte teilt sich die Hauptstadt Berlin mit den Bundesländern Bayern und Hamburg, wo andere Warenhäuser der KaDeWe-Group zu finden sind (Oberpollinger, Alsterhaus).

DAS sagt der Senat dazu

Wer nun gedacht hat, dass der Finanzsenat detaillierte Angaben zur Sache macht, der irrt. Die Senatsverwaltung wollte zu den kursierenden Summen keine Stellung beziehen. Ein Sprecher erläuterte jedoch, dass eine Bürgschaft nicht so schnell greife. Zunächst müssen erstmal die existierenden Sicherheiten verwertet werden. „Aus einer Insolvenz ergibt sich daher noch keine Inanspruchnahme einer Bürgschaft“, erörtert er.

Die Verantwortlichen des KaDeWe erklären indes, dass das Kaufhaus schon „Rückzahlungen in relevanter Höhe an den Kreditgeber geleistet“ habe. Insgesamt soll die offen stehende Kreditsumme laut Informationen des rbb aber immer noch 55 Millionen Euro betragen.


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Besonders heikel ist bei der Angelegenheit, dass das Abgeordnetenhaus 2020 nicht in die Senatsentscheidung zur Bürgschaft einbezogen wurde. Nun fordert die Opposition eine lückenlose Aufklärung des Falles. Somit bleibt es also weiter spannend in der Causa KaDeWe.