Montags kann es sich schonmal am Pfandautomaten im Supermarkt stauen. Nach einem hoffentlich geruhsamen, aber auch geselligen Wochenende wollen schließlich einige Pfandflaschen abgegeben werden.
An diesem Montag (10. März) hatten sich in einem Rewe in Berlin allerdings aus einem ganz anderen Grund zahlreiche Menschen am Pfandautomaten versammelt. Eine große Neuerung wurde vorgestellt.
Rewe in Berlin: Neuerung am Pfandautomaten
Inmitten der Menschengruppe, die sich vor dem Pfandautomaten in einem Rewe-Markt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg versammelt hatte, war auch Berlins Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU). Sie schob einen Mehrweg-Becher der Firma Recup in den Automaten – und bekam nach wenigen Sekunden nicht etwa eine Fehlermeldung, sondern einen Pfandbong. Der erfolgreiche Startschuss eines Pilotprojektes, das das Land Berlin zusammen mit Rewe, den Mehrweg-Anbietern Recup und Sykell und der Deutschen Umwelthilfe an den Start gebracht hat.
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Doch wie funktioniert das Projekt: Ein Jahr lang können nun die Pfand-Becher von Recup und Sykell, die in Cafés oder Restaurants für den „Coffee to go“ ausgegeben werden, nicht nur in teilnehmenden Cafés, sondern eben auch in sieben Rewe-Märkten in Friedrichshain-Kreuzberg zurückgegeben werden. Von dort werden sie zu zentralen Spülstellen gebracht. Sauber kommen sie dann zurück zu den Anbietern Recup oder Sykell, die die Becher wieder den Cafés zur Verfügung stellen.
Diese Rewe-Märkte nehmen teil
Kunden wird die Neuerung bei Rewe sicher ins Auge fallen, denn an den Pfandautomaten der teilnehmenden Märkte prangen entsprechende Schilder.
Diese Rewe-Märkte in Berlin nehmen teil
- Hallesches Ufer 40, 10963 Berlin
- Yorckstraße 78, 10965
- Skalitzer Straße 134, 10999 Berlin
- Tamara-Danz-Straße 11, 10243 Berlin
- Warschauer Straße 33, 10243 Berlin (Rewe voll pflanzlich)
- Eldenaer Straße 43, 10247 Berlin
- Landsberger Allee 68d, 10249 Berlin
Einen Haken hat die Sache allerdings. Denn bei den Rewe-Märkten können nur bestimmte Mehrweg-Becher zurückgegeben werden – und zwar diejenigen, die über ein entsprechendes Etikett verfügen. Diese werden während des Pilot-Projektes auch nur im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ausgegeben. Ältere Becher oder Becher aus anderen Bezirken müssen klassisch in Cafés zurückgegeben werden.
Weniger Müll für Berlin
Ziel des Pilotprojekts bei Rewe in Berlin ist es, den Müll in der Hauptstadt zu reduzieren. Alle beteiligten Partner sind sich einig, dass ein Mehrweg-System einfach sein müsse. „Mit unserem Projekt machen wir Mehrwegbecher so flexibel wie Pfandflaschen“, erklärte Senatorin Bonde.
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Für die Deutsche Umwelthilfe ist das Projekt in Berlin nur der Startschuss, um „die Rücknahme von Takeaway-Mehrwegverpackungen über Pfandautomaten in Supermärkten deutschlandweit zu verbreiten“. Auch Rewe selbst erklärte gegenüber BERLIN LIVE im Mehrwegbereich für ein „offenes, pfandbasiertes Mehrwegsystem“ zu sein. Die derzeitigen Insellösungen seien nicht attraktiv für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Vielleicht sehen wir die Lösung also bald in ganz Deutschland.