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Supermarkt in Berlin: Hier sind ALLE Mitarbeiter auch gleichzeitig Chef

Dieser Supermarkt in Berlin ist außergewöhnlich. Denn hier sind alle Chef. Wie das gehen soll? BERLIN LIVE hat nachgefragt!

Ein Supermarkt in Berlin der besonderen Art!
Ein Supermarkt in Berlin der besonderen Art! Credit: IMAGO/Funke Foto Services

Es gibt einen Supermarkt in Berlin, der sich von allen Supermärkten dieser Stadt abhebt. Grund dafür ist ein besonderes Konzept, das dem Lebensmittelmarkt zugrunde liegt.

Denn hier sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugleich auch Chef. Wie das geht? Darüber hat BERLIN LIVE mit einem Vorstandsmitglied dieses Supermarktes in Berlin gesprochen und Spannendes erfahren.

Supermarkt in Berlin mit außergewöhnlichem Konzept

Auf den ersten Blick sieht der SuperCoop Supermarkt in Berlin aus wie ein ganz gewöhnlicher Lebensmittelhandel. Tatsächlich ist er in der Hauptstadt einmalig. In Deutschland lässt sich nur in München ein Supermarkt mit ähnlichem Konzept finden.

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Denn es handelt sich bei diesem Supermarkt in Berlin um eine Genossenschaft, die den Laden betreibt. Das bedeutet, dass alle Mitglieder hier zugleich einen Anteil an dem Laden haben. Und so geht’s: Man zahlt einen Genossenschaftsanteil in Höhe von 100 Euro plus ein einmaliges Eintrittsgeld von 10 Euro. Dann hilft jedes Mitglied monatlich drei Stunden in verschiedenen Arbeitsgruppen im Supermarkt in Berlin mit.

Sind hier wirklich alle Chefs?

Johanna Kühner ist Vorstandsmitglied bei SuperCoop in Berlin. Auf die Frage, ob es nicht doch einen Chef gibt, der alle Chefs koordiniert, bestätigt sie, dass „alle ein bisschen Chef sind! Es gibt neben vielen ehrenamtlichen Mitgliedern (rund 900 Aktive aktuell) auch fünf Festangestellte, die Bestellungen machen und die Koordination übernehmen sowie ein Vorstandsteam aus drei Personen (zwei davon angestellt, eine Person im Ehrenamt).“

Dieser Supermarkt in Berlin ist etwas Besonderes. Der SuperCoop in Wedding wird in Form einer Genossenschaft betrieben.
Dieser Supermarkt in Berlin ist etwas Besonderes. Der SuperCoop in Wedding wird in Form einer Genossenschaft betrieben. Credit: IMAGO/Funke Foto Services

Wenn es um die Organisation der Schichten in diesem Supermarkt in Berlin geht, legen auch hier die Mitglieder selbst Hand an: „Die Organisation der Mitarbeit läuft über ein selbst entwickeltes Open Source System, über das sich alle in ihre Schichten eintragen können. Außerdem gibt es ein (ehrenamtliches) Mitgliederbüro, das die Mitgliederanfragen und Ausnahmefälle, etc. regelt und sich auch um die Aufnahme neuer Mitglieder sowie Austritte kümmert.“

Durch die Mitarbeit aller Beteiligten können die Preise für die Waren niedrig gehalten und besonders viel Wert auf Nachhaltigkeit und faire Bezahlung der Lebensmittelersteller gelegt werden.


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Mitmachen darf hier grundsätzlich jeder. Weil das respektvolle Miteinander im Zentrum dieses Projektes steht, könne jegliche Form der Diskriminierung anderer zum Ausschluss aus der Genossenschaft führen, so Kühnert. „Glücklicherweise mussten wir soweit noch nicht gehen“, erklärt sie gegenüber dieser Redaktion.

Eine richtige Bewerbung gäbe es nicht, „aber alle Mitglieder nehmen an einem Willkommenstreffen teil, das als erste Schicht zählt. Dort bekommt man alle Infos: was eine Genossenschaft ist, wie die Schichten funktionieren, wie die Preise entstehen, wie wir unsere Werte leben.“


Der SuperCoop Supermarkt befindet sich in der Oudenarder Str.16 in 13347 Berlin-Wedding. Öffnungszeiten: Montag bis 9 bis 20 Uhr.