Sieben Jahre lang saß der Duisburger Christopher im Gefängnis. Wegen Raubüberfalls mit schwerer Körperverletzung und 26 Einbrüchen war der – zum Zeitpunkt der Dreharbeiten der RTL-Zwei-Bürgergelddoku „Armes Deutschland“ – 28-Jährige verknackt worden. Wer nun aber dachte, dass sich der Duisburger im Knast überlegt habe, fortan ein geregeltes Leben mit einer geregelten Arbeit nachgehen zu wollen, der irrt sich gewaltig.
„Das erste ist, was ich gemacht habe nach dem Knast, einen Hartz-4-Antrag gestellt“, berichtet der Arbeitslose. Ein Leben fernab von Hartz-4 beziehungsweise mittlerweile Bürgergeld – es scheint für Christopher kaum vorstellbar.
Bürgergeld-Doku zeigt das Leben von Christopher
Er verbringt seine Zeit lieber beim Tätowierer. In der „Armes Deutschland“-Ausgabe, die RTL Zwei am Sonntagmittag (27. Oktober 2024) um 13.15 Uhr zeigt, begleitet der Sender den Ex-Insassen zum Tätowierer. Er will sich dort die Skyline seiner Heimatstadt Duisburg unter die Haut stechen lassen. Fast ein Viertel seines Hartz-4-Satzes legt er dafür auf den Tisch. Sich das Tattoo selbst verdienen möchte er nicht.
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„Für die paar Euro lohnt es sich nicht zu arbeiten“, findet Christopher. Und auch sonst scheint ihn die Zeit im Gefängnis nicht wirklich auf den rechten Weg gebracht zu haben. Wenn er sein Leben noch einmal leben könnte, so Christopher, er würde es wieder genauso tun. „Ich würde jetzt vielleicht nicht die Person verletzen, aber ich würde die Scheiße wieder bauen. Ich würde die Scheiße nochmal machen. Das ist eine Lebenserfahrung“, so der damals 28-Jährige.
Die Erfahrung, wie man richtig mit Geld umgeht, hat Christopher jedoch nie gemacht. Auf die Frage der Produktion, wann das Geld vom Amt aufgebraucht sei, lacht Christopher: „Ja, am, 2. oder 3. ist mein Hartz-4 weg. Aber ich kann mit Geld umgehen, weil ich kauf‘ schon direkt für den ganzen Monat ein. Tabakvorrat, damit ich für den Monat auch was habe. Damit bin ich zwar diesen Monat nicht hingekommen, aber hat auch so gut geklappt.“
Wenn sein Geld nicht reiche, gehe er aber immer noch zu seiner Familie, berichtet der Duisburger, und versuche, sich dort Geld zu leihen.