Mit einem großen Knall flog Ikke Hüftgold 2017 aus dem Bierkönig raus – und mit einem genauso großen Paukenschlag kehrte der verbannte Sohn am Sonntag (27. April) zurück auf die Bühne im Party-Tempel. Wie bei einem Boxkampf wird Mathias Distel, wie Ikke Hüftgold mit bürgerlichem Namen heißt, bei seinem Comeback inszeniert.
Auf der neuen großen Leinwand im „Neuen Bereich“ erscheint ein Trailer vom „Imperator“, der nur ein Ziel habe: „Die Zerschlagung der Konkurrenz.“ Wer damit gemeint ist, ist jedem Mallorca-Fan sofort klar: der Megapark. Wie ernst es Ikke Hüftgold mit seiner Kampfansage meint, macht der 48-Jährige auch im Gespräch mit dieser Redaktion nochmal deutlich. Aber eins nach dem anderen.
Ikke Hüftgold bringt den Bierkönig zum Beben
Die Security muss Ikke Hüftgold den Weg zur Bühne frei bahnen, denn die Party-Location ist zum Opening-Finale brechend voll. Gegen 22.20 Uhr ist es endlich so weit und der Musiker wird mit Hunderten Mittelfingern, die in die Luft ragen, und liebevoll gemeinte „H….sohn“-Rufe begrüßt. „Wir reißen heute die Hütte zusammen ab, und wenn ich danach wieder rausgeschmissen werde, mir egal“, kündigt Hüftgold groß an.
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Zur Erinnerung: 2016 sorgte Hüftgold an der Playa de Palma für einen Skandal, nachdem er rund 5.000 Bierdosen kaufte und am Strand unter den Urlaubern verteilen wollte. Die Freibier-Aktion lief aus dem Ruder und es folgte eine Bierschlacht, die bittere Folgen hatte. Im Juni 2017 sorgte das Rathaus Palma per Dekret für das Ende vom Freibier-Ausschank im Bierkönig, eine Woche später musste auch Ikke gehen. Doch nun ist alles wieder vergeben und vergessen – auch beim Publikum.

Auf die Frage: „Ist es okay, dass Ikke Hüftgold wieder im Bierkönig auftritt?“, jubelt die Menge und gibt ihre Zustimmung in Form von tosendem Applaus. Bei der holländischen Party-Hymne „Links Rechts“ fängt die Malle-Disko förmlich an zu beben. Ein Mix aus Eskalation und emotionalen Momenten folgt. Zwischenzeitlich verwandelt sich der Partytempel sogar in ein romantisches Lichtermeer. Das Bierkönig-Publikum will sich von seinem Idol fast gar nicht mehr trennen. Doch mit seiner eigenen Version von Marius Müller-Westernhagens Hit „Wieder hier“ verabschiedet er sich nach rund einer Stunde endgültig von der Bühne.
Kampfansage an den Megapark
„Ich bin einfach nur glücklich, weil ich es bis eine Stunde vor dem Auftritt gar nicht glauben konnte“, versucht Hüftgold im Anschluss seine Gefühle im Gespräch mit unserer Redaktion zusammenzufassen. Doch wie der Ballermann-Star betont, ist seine Rückkehr nicht nur eine „Liebeserklärung an den Bierkönig, sondern auch eine Kampfansage an den Megapark“.
„Ich bin eigentlich nur gekommen, um dem Megapark zu schaden. Ich möchte nicht von Hass reden, aber für mich ist das der letzte Laden“, wird der 48-Jährige deutlich und nimmt wie gewohnt kein Blatt vor den Mund. Doch das war es noch nicht. „Es ist für den Bierkönig das Beste, was passieren konnte, dass gewisse Leute den Laden gewechselt haben. Ich glaube hier entsteht wieder das Family-Gefühl, was wir mal hatten.“
Wen er mit „gewissen Leuten“ wohl meint? In Frage kommen da einige, denn neben Mia Julia sind unter anderem auch Oli P. und Rumbombe vom Bierkönig in den Megapark gewechselt. Mit Mia Julia verbindet Hüftgold immerhin eine gemeinsame Vergangenheit, denn bis 2019 stand die „Königin von Mallorca“ noch bei seiner Plattenfirma „Summerfield Records“ unter Vertrag. Dann folgte auch da der Wechsel.
Auf der anderen Seite profitiert Hüftgold als Labelchef auch davon, dass der Megapark Erfolg hat. Immerhin ist einer seiner größten Schützlinge, nämlich Isi Glück, dort der gefeierte Star. Und am Ende des Tages belebt die Konkurrenz ja bekanntlich auch das (eigene) Geschäft.