Für viele ist er ein täglicher Löffel köstlicher Süße: Honig. Doch das süße Versprechen von Natur pur könnte viel weniger „natürlich“ sein, als man denkt. Im Honigregal lauern nämlich auch hochverarbeitete Sirupe, die den edlen Nektar imitieren.
Und das ist nicht nur ein kleiner Trick. Auf der EU-Liste der am häufigsten gefälschten Lebensmittel taucht Honig regelmäßig unter den Top 10 auf. Denn die Kunden haben ein Problem: Der gepanschte Honig bei Edeka, Aldi & Co. ist schwer zu erkennen. Doch eine neue, innovative Methode könnte den Betrügern jetzt das Handwerk legen.
Edeka, Aldi & Co.: Honig fällt im Labor durch – Supermärkte sprechen Klartext
Denn im Oktober stellte der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) eine bahnbrechende Labormethode vor, die gepanschten Honig mit einer Genauigkeit nachweisen soll, die man aus der Forensik kennt: das Erstellen eines DNA-Profils. Diese Methode soll nun auch dem falschen Honig in den Supermarkt-Regalen auf die Spur kommen.
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In einer Untersuchung des ZDF-Magazins „Frontal“ wurden Honigproben aus großen Supermarktketten wie Aldi, Lidl, Rewe und Edeka getestet – und das Ergebnis lässt aufhorchen: Fast alle Proben wurden als „nicht authentisch“ oder „nicht plausibel“ eingestuft.
Doch auch hier gibt es laut „bienenundnatur.de“ kritische Stimmen. Die getesteten Supermärkte wie Rewe und Aldi wehren sich gegen die Vorwürfe. Rewe betont, dass sie umfassende Qualitätssicherungsmaßnahmen haben, während Aldi die DNA-Analyse als nicht ausreichend wissenschaftlich anerkannt sieht. Langnese, der Marktführer im Honiggeschäft, stellt ebenfalls infrage, ob die Untersuchung wirklich neutral durchgeführt wurde.
Edeka, Aldi & Co.: Experten melden sich zu Wort
Es gibt jedoch auch Experten, die die Methode hinter den Labortests infrage stellen. Dr. Kirsten Traynor von der Landesanstalt für Bienenkunde warnt, dass die unvollständige Datenbank bei der DNA-Analyse dazu führen könnte, dass Honige aus anderen Regionen fälschlicherweise als „gefälscht“ abgestempelt werden.
Trotzdem gibt es auch Stimmen wie die von Professor Florian Leese, einem Biologen, der den Ergebnissen der beiden Labore vertraut. „Wenn zwei Labore zu den gleichen Ergebnissen kommen, würde ich den Ergebnissen stark vertrauen“, so Leese.
Es bleibt also spannend, ob die neue Methode in Zukunft als verlässlicher Standard zur Honigprüfung etabliert wird – oder ob man weiterhin im Honigdschungel auf die Suche nach der Wahrheit gehen muss. Jedenfalls: Beim nächsten Honigkauf könnte es sich lohnen, noch einmal genauer hinzuschauen!