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Hochwasser in Deutschland: Sechstes Todesopfer geborgen ++ Pegel sinken langsam

Hochwasser-Katastrophe in Deutschland! Besonders den Süden hat es Anfang Juni hart getroffen. Alle Infos findest du hier im Newsblog.

u00a9 IMAGO/Bernd Mu00e4rz

Hochwasser in Süddeutschland: Zwei Tote und ein Vermisster

Bayern und Baden-Württemberg kämpfen gegen das Hochwasser. Welche Regionen besonders stark betroffen sind.

Schwere Unwetter haben am vergangenen Wochenende (1./2. Juni) in Deutschland zu heftigen Hochwasser geführt. Auch zu Beginn dieser Woche sind die Pegelstände der Flüsse weiterhin hoch und die Folgen des Hochwassers dramatisch. Besonders den Süden der Bundesrepublik traf es mit voller Wucht.

Alle Einzelheiten zum Hochwasser in Deutschland findest du hier im News-Blog.

++ Hier kannst du den Hochwasser-Newsblog aktualisieren ++

Hochwasser in Deutschland im News-Ticker

Mittwoch, 5. Juni 2024:

17.09 Uhr: Tote Seniorin im Wasser entdeckt

Die Zahl der Todesopfer, die das Hochwasser in Deutschland bislang gefordert hat, steigt auf sechs (vier in Bayern, zwei in Baden-Württemberg). Eine 79 Jahre alte Frau ist am Mittwoch leblos im Mindelkanal in Schwaben entdeckt worden. Das reilte die Polizei mit. Die Seniorin war am Sonntag in Jettingen-Scheppach bei Augsburg als vermisst gemeldet worden.

13.51 Uhr: Deutschland hat nur 9 von 168 Hochwasser-Schutzmaßnahmen umgesetzt

Was hat die Politik in Sachen Vorsorge aus dieser Katastrophe gelernt? „Insgesamt ist Deutschland ganz gut aufgestellt“, bilanziert der Hochwasserexperte Holger Schüttrumpf. Die Maßnahmen seien auf dem Weg, es tue sich viel. Das Thema sei insgesamt sehr komplex, weil unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Auch die Aufmerksamkeit sei schwankend, sagt Schüttrumpf. „Wenn wieder alles überflutet wird, dann schreien alle nach bestem Hochwasserschutz. In Zeiten, in denen die Sonne scheint, ist das Thema wieder nicht so prioritär.“

Und so kommt es, dass es insgesamt zwar gut, aber schleppend vorangeht. Schüttrumpf verweist hier auf das Nationale Hochwasserschutzprogramm, das Bund und Länder 2013 gemeinsam aufgelegt hatten. Innerhalb von zehn Jahren seien nur 9 von 168 vereinbarten Maßnahmen umgesetzt worden, sagt der Uniprofessor aus Aachen. Das sei der Stand im Mai 2023 gewesen. „Wir haben kein Erkenntnisdefizit, sondern ein Umsetzungsdefizit.“

9.17 Uhr: Wasserpegel sinken – Anspannung bleibt!

Trotz teilweise sinkender Pegel bleibt die Hochwasserlage vor allem in Bayern angespannt. In Passau wurden am Dienstagabend nach Angaben der Stadtverwaltung die Scheitel von Donau und Inn überschritten, blieben aber trotz sinkender Tendenz zunächst noch hoch. Große Teile der Innenstadt waren weiterhin überschwemmt. Die Stadt rechnete damit, dass ab Freitag die Aufräumarbeiten beginnen können.

Laut der Hochwasserzentrale des Bayerischen Landesamts für Umwelt waren am Dienstagabend alle Donaupegel von Donauwörth bis Passau weiterhin in der höchsten Meldestufe und haben teilweise sehr langgezogene Hochwasserscheitel. An den Zuflüssen der Donau ging das Hochwasser weiter zurück. Durch die „langen Ablaufzeiten“ des Wassers blieb die Hochwasserlage in den betroffenen Gebieten zunächst aber weiter angespannt.


Dienstag, 4. Juni 2024:

21.30 Uhr: Leichter Rückgang der Wasserstände an Donau und Inn

Aufatmen in der Dreiflüssestadt Passau! Dort haben Donau und Inn ihren Scheitelpunkt erreicht. Die Pegelstände sinken nun langsam und in den nächsten Stunden wird mit einem weiteren Rückgang gerechnet, heißt es aus der Stadt.

Wegen der erwarteten Verschärfung der Hochwasserlage hatte die Stadt am Dienstag den Katastrophenfall ausgerufen. Zahlreiche Straßen und Plätze in Passau sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt, der Schulunterricht fällt aus. Der Busverkehr ist beeinträchtigt, Verbindungen in die Altstadt wurden am Dienstag eingestellt. Betroffen sind den Angaben zufolge vor allem die Altstadt und die Innenstadt.

16:30 Uhr: Wunderrettung nach 52 Stunden

Seit Samstagabend (01. Juni 2024) galt eine 32 Jahre alte Frau aus dem Unterallgäu als vermisst, nachdem sie gegen 23:30 Uhr erfolglos versucht hatte den Notruf zu wählen. Insgesamt 52 Stunden harrte sie auf einem umgestürzten Baum im Neu-Ulmer Silberwald aus. Per Drohne konnte die Polizei die Vermisste schließlich im Wald orten und in Sicherheit bringen. Die Frau wurde inzwischen zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus gebracht. Wieso sie sich zur späten Stunde überhaupt im Wald befunden hatte, ist bislang unklar.

10.54 Uhr: Nächstes Todesopfer in Bayern

Die Zahl der bekannten Todesopfer durch das Hochwasser in Bayern ist laut Polizei auf drei gestiegen. Das berichtet „Bild.de“. Am Montag (3. Juni) rutschte eine Frau in Markt Rettenbach (Kreis Unterallgäu) wohl mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser. Die Rettungskräfte konnten sie nur noch leblos bergen.

10.08 Uhr: Bahnchaos geht weiter – München aus westlicher Richtung nicht erreichbar

Wegen der Hochwasserlage in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns kann die Deutsche Bahn einige Strecken im Nah- und Fernverkehr noch immer nicht anfahren. Betroffen sei auf der Strecke Stuttgart-Ulm-Augsburg-München der Abschnitt zwischen Ulm und Augsburg, auf der Strecke Nürnberg-Donauwörth-Augsburg-München der Abschnitt zwischen Donauwörth und Augsburg, auf der Strecke München-Memmingen-Lindau der Abschnitt zwischen Buchloe und Memmingen sowie die gesamte Strecke Ulm-Memmingen-Kempten. Kurz gesagt: München kann von Westen und Norden her nicht angefahren werden. 

Die Bahn hat ihre Kulanzregelung bei Fahrkarten jetzt auch auf den Dienstag ausgeweitet – zwischen Sonntag und Dienstag gekaufte Fahrkarten für die betroffenen Strecken können auch später genutzt werden. Bei gleichem Ziel könne man mit dem Ticket auch eine andere Strecke fahren.

6.44 Uhr: Feuerwehrmann (22) ertrunken? Suche eingestellt

Nach einem im Hochwasser in Schwaben vermissten Feuerwehrmann wird nicht mehr aktiv gesucht. Wahrscheinlich sei der 22-Jährige ertrunken, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Vermutlich werde man ihn finden, wenn das Wasser abgelaufen sei. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt.

Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg. 

5.56 Uhr: DWD hebt Unwetterwarnungen auf

Inmitten der angespannten Hochwasserlage in Süddeutschland hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) alle Unwetterwarnungen für Deutschland aufgehoben. Das teilte der DWD in der Nacht zum Dienstag mit.


Montag, 3. Juni 2024:

22.05 Uhr: Viele Wasserstände im Südwesten fallen

An den meisten Gewässern im Südwesten sinken die Wasserstände wieder. Nur an den großen Flüssen wie Donau und Rhein stiegen die Pegel teilweise noch an, teilte die Hochwasservorhersagezentrale am Montagabend mit. Kritische Pegelüberschreitungen seien aber nicht mehr zu erwarten, sagte eine Sprecherin.

An der Donau ab dem Pegel Hundersingen im Landkreis Sigmaringen flussabwärts sowie am Bodensee, Hoch- und Oberrhein steigen die Wasserstände derzeit weiter an. Am Pegel Maxau bei Karlsruhe wird der Scheitelwert vom Sonntag von 8,29 Meter aber voraussichtlich nicht mehr überschritten.

22.00 Uhr: Landkreis Rosenheim: „Akute Gefahr für Leib und Leben“

Der Landkreis Rosenheim in Oberbayern hat die Bevölkerung aufgerufen, wegen des Hochwassers zu Hause zu bleiben. „Es besteht akute Gefahr für Leib und Leben“, hieß es am Montagabend in einer Mitteilung der Behörde. Die Menschen sollten sich nicht im Freien aufhalten, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Arbeit der Rettungskräfte nicht behindern. Zuvor hatte der Landkreis bereits den Katastrophenfall ausgerufen. 

21.30 Uhr: Lindach in Pfaffenhofen an der Ilm von Wassermassen überrascht

Lindach, ein Ortsteil des Marktes Manching im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, wurde am Montag von den Wassermassen überrascht. Damit hatte niemand mehr gerechnet. Menschen und Nutztiere mussten sofort evakuiert werden, berichtete eine BR-Reporterin live vor Ort. Die aufgestapelten Sandsäcke wurden von den Wassermassen einfach weggespült. Der Ortskern steht nun unter Wasser. 

21.15 Uhr: Evakuierung in der Innenstadt von Regensburg

In der Innenstadt von Regensburg soll am Abend eine Häuserzeile evakuiert werden. Betroffen seien rund 200 Menschen, sagte eine Sprecherin am Montag. Der Untergrund in der direkt an der Donau gelegenen Werftstraße sei durch den hohen Grundwasserspiegel stark aufgeweicht. Es bestehe daher die akute Gefahr, „dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird.“ Die Stadt Regensburg hat bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Meldestufe 4 ist an der Donau überschritten.

19.05 Uhr: Tote Personen identifiziert

Bei Auspumparbeiten in einem vollgelaufenen Haus in Schorndorf (Baden-Württemberg) sind am Nachmittag zwei Tote im Keller gefunden worden. Wie die Ermittlungen der Kriminalpolizei inzwischen ergeben haben, handelt es sich um den 58-jährigen Hausbewohner und seine 84-jährige Mutter. Beide Personen waren nach Zeugenaussagen in den Abendstunden des Sonntags damit beschäftigt, im Keller eingedrungenes Wasser abzupumpen. Wie es letztlich zu dem tragischen Unglück kam, ist derzeit nicht bekannt. Auch die Todesursache ist noch unklar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.

18.45 Uhr: Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus

Der Landkreis Rosenheim hat angesichts des Dauerregens am Montagabend den Katastrophenfall ausgerufen. „Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können“, sagte Landrat Otto Lederer (CSU). Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis stiegen im Laufe des Nachmittags weiter an. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Großaufgebot unterwegs.

Die Behörde appellierte an die Bürger, vom Hochwasser bedrohte Gebiete zu meiden und sich in Gewässernähe nicht in Kellern und Tiefgaragen aufzuhalten. In der Stadt Rosenheim galt die Situation am Abend als „diffus“, teilte ein Sprecher mit. „Momentan lässt sich noch schwer abschätzen, wie sich die Hochwasserlage weiterentwickelt“, sagte Oberbürgermeister Andreas März (CSU). Die Experten vom Wasserwirtschaftsamt gingen davon aus, dass an der Mangfall Hochwassermeldestufe drei, vielleicht sogar vier, erreicht werden könne, so der Rathaus-Chef. „Unser Hochwasserschutz ist aber für beide Fälle gerüstet.“

16.54 Uhr: Dammbruch-Warnung für Orte im schwäbischen Landkreis Donau-Ries

Mehrere Hochwasserschutzdämme sind in den vergangenen Tagen gebrochen – doch die Gefahr ist noch nicht vorüber. Im schwäbischen Asbach-Bäumenheim droht ein durchweichter Damm zu brechen und den Ortsteil Hamlar zu überfluten. Das Landratsamt in Donauwörth teilte am Montagnachmittag mit: „Die Bevölkerung wird gebeten, das Gebiet in Hamlar umgehend zu verlassen, da zu befürchten ist, dass Hamlar vom Wasser umschlossen wird“.

Bereits am Vormittag hatte das Landratsamt für zwei weitere Orte im Landkreis Donau-Ries, Heißesheim und Auchsesheim, eine ähnliche Warnung herausgegeben und die Bevölkerung aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Im gesamten Ortsgebiet müsse mit Überflutungen gerechnet werden, hieß es.

Im nordschwäbischen Landkreis gibt es zudem erhebliche Probleme mit der Wasserversorgung. Mehrere Trinkwasserbrunnen seien beeinträchtigt, teilte das Landratsamt mit. Betroffen sind demnach mehrere Orte, die an die Wasserversorgung des Zweckverbands Oberndorfer Gruppe angeschlossen sind. Den Anwohnern wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen.

16.48 Uhr: Oberbürgermeister schildert dramatische Szenen: „Sind abgesoffen“

Der Schorndorfer Oberbürgermeister Bernd Hornikel berichtete bei einer Pressekonferenz von dramatischen Szenen, die sich in der Hochwassernacht in seiner Region abgespielt hatten. Die Fluten seien so schnell über die Region hereingebrochen, dass sich die Feuerwehrleute sogar selbst hätten retten müssen. Alle sieben Abteilungen der Feuerwehr seien in die Gemeinde Rudersberg ausgerückt, aber nur ein Fahrzeug sei dort angekommen, alle anderen seien unterwegs in den Wassermassen stecken geblieben.

Die örtliche Feuerwehr habe drei Fahrzeuge verloren. „Die sind im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen“, so Hornikel. Die Kameraden hätten sich auf das Dach der Fahrzeuge retten müssen. Das Schlimme sei gewesen, so Hornikel, dass man mit einem entspannten Gefühl in den Abend gegangen sei, die Situation dann aber innerhalb von Minuten eskaliert sei.

15.45 Uhr: Hochwassersituation in Süddeutschland bleibt angespannt

Meteorologe Andreas Machalica von „wetter.com“ warnt vor den weiteren Folgen des Hochwassers. Während die Regenfälle im Süden ab Dienstag allmählich nachlassen, wird die Hochwasserlage „in Bayern und Baden-Württemberg aber die nächsten Tage noch weiter ein großes Thema bleiben“, so der Wetterexperte.

15.25 Uhr: Zwei Tote in Baden-Württemberg

Nach Informationen von „AFP“ sind bei dem Hochwasser in Baden-Württemberg zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen sagte, wurden am Montag im Keller eines Hauses in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden. Die Identität der Opfer ist bislang noch unklar.

Damit ist die Zahl der Todesopfer des aktuellen Hochwassers in Süddeutschland auf mindestens vier gestiegen. In Bayern wurden bereits zwei Tote geborgen, darunter eine 43-jährige Frau im Keller eines Mehrfamilienhauses und ein 42-jähriger Feuerwehrmann, der bei einer Rettungsaktion ums Leben kam.

14.36 Uhr: Kreuzfahrt-Schiff wird evakuiert

Besonders akut ist die Hochwasser-Situation aktuell im Bereich der Donau und ihren Nebenflüssen. Als wären die Überschwemmungen dort nicht schon dramatisch genug, sind für Montag (3. Juni) weitere Unwetter mit Starkregen angekündigt. Der Kapitän eines Kreuzfahrt-Schiffes musste daher am Mittag eine folgenschwere Entscheidung treffen – und sofort die Passagiere informieren. Evakuierung! Hier liest du die Einzelheiten.

13.21 Uhr: Warnung vor zweiter Welle auf der Donau

Bei einem Vor-Ort-Besuch in Bayern stimmten Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Menschen auf weitere harte Tage ein. Die Wetterdienste warnen aktuell vor einer zweiten, heftigen Hochwasser-Welle auf der Donau. Söder: „Die Lage ist und bleibt ernst und kritisch und angespannt.“ Mancherorts drohen Dämme zu brechen. Unterdessen stehe im östlichen Teil Bayerns das Schlimmste noch bevor. Söder: „Wir sehen, dass das Hochwasser jetzt wandert. Die werden steigen, die Pegel.“ Die Großstadt Regensburg hatte daher am Montag bereits Katastrophenalarm ausgelöst.

11.02 Uhr: Land NRW schickt rund 250 Rettungskräfte

Das Land NRW schickt fünf Wasserrettungszüge mit je 48 Helfern, zehn Fahrzeugen, acht Anhängern und sechs Booten ins Hochwassergebiet nach Landau an der Isar. Die Retter sind bereits unterwegs. Im bayerischen Hochwassergebiet sollen sie bei der Deichverteidigung helfen. Die Einheiten werden von der DLRG Nordrhein und Westfalen sowie von der DRK-Wasserwacht Nordrhein gestellt.

10.51 Uhr: Feuerwehrleute plötzlich vom Wasser eingeschlossen

In Rudersberg (Baden-Württemberg) sind Feuerwehrleute vom rasant steigenden Wasser überrascht worden. Die Einsatzkräfte mussten eine Anwohner-Evakuierung abbrechen und sich selbst ins Obergeschoss von Wohnhäusern retten, wie „n-tv“ berichtet. Dort harrten die Helfer über Stunden hinweg aus. Der Versuch, die Einsatzfahrzeuge auf einer erhöhten Fläche in Sicherheit zu bringen, misslang ebenfalls. Das Hochwasser stieg auch dorthin – und flutete zu allem Überfluss obendrein noch das Feuerwehrhaus.

9.12 Uhr: 43-jährige Frau tot im Keller gefunden

Fälschlicherweise hieß es bereits am 2. Juni, eine 43-jährige Frau aus Schrobenhausen bei Pfaffenhofen sei tot aufgefunden worden. Am Montag stellte der Bayerische Rundfunk dann zunächst richtig, dass nach der Frau noch gesucht werde. Am Montagmittag gegen 11.30 Uhr die endgültige Klarstellung: Die Frau war zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden und vermutlich von den Wassermassen überrascht worden. Weil Taucher nicht dorthin vordringen konnten, wurde das Gebäude am Montag leergepumpt. Danach fanden Einsatzkräfte die Leiche.

7.55 Uhr: Regenburg löst Katastrophenalarm aus

Das Wasser der Donau steigt immer weiter. Am Montagmorgen hat die bayerische Großstadt Regensburg (153.000 Einwohner) den Katastrophenfall ausgerufen. Die Donau hat dort einen Stand von 5,90 Meter erreicht. Zum Vergleich: Vor einer Woche betrug der Wasserstand etwa 2,70 Meter. Dramatische Höchststände werden am Montagnachmittag und -abend auch in Passau und Donauwörth erwartet.

7.48 Uhr: Massive Zugausfälle bei der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn wird vom Hochwasser in Deutschland mit voller Wucht getroffen – und das mancherorts sogar wortwörtlich. So geriet zum Beispiel in Schwäbisch Gmünd ein ICE in eine Geröll-Lawine. Doch nicht nur dort, sondern in weiten Teilen Süddeutschlands ist der Nah- und Fernverkehr zum Erliegen gekommen. Die Auswirkungen reichen auch am Montag bis nach Frankfurt und Berlin. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Bahn ihre Kulanz-Regelungen ausgedehnt und dringende Hinweise an Reisende veröffentlicht. Die Einzelheiten liest du hier in einem separaten Artikel.

6.32 Uhr: Feuerwehrmann weiter vermisst

Der im schwäbischen Offingen vermisste Feuerwehrmann wurde noch nicht gefunden. Die Suche soll am heutigen Montag fortgesetzt werden. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs. Das mit insgesamt fünf Einsatzkräften besetzte Boot kenterte gegen 2.50 Uhr wegen starker Strömung. Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei – bislang erfolglos. Im Landkreis Pfaffenhofen (Bayern) war in derselben Nacht ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen.

6.24 Uhr: Baden-Württemberg schickt Rettungskräfte nach Bayern

Das Land Baden-Württemberg schickt drei Einsatzeinheiten „Sanität und Betreuung“ in den nahen bayerischen Landkreis Günzburg. Die Einsatzkräfte sollen Menschen betreuen, die wegen des Hochwassers ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten. Zudem werde ein Wasserrettungszug aus Ulm im Landkreis Günzburg eingesetzt, um die Evakuierung von Personen zu unterstützen. Das Legoland in Günzburg bleibt trotz des Katastrophenalarms geöffnet, hat aber den benachbarten, gerade erst eröffneten Peppa-Pig-Themenpark vorerst geschlossen (>>> hier alle Details dazu). Darüber hinaus versorgt das Legoland Einsatzkräfte und vom Hochwasser betroffene Anwohner.

5.55 Uhr: Dammbruch und neuer Dauerregen

Das Hochwasser in Deutschland bleibt auch am Montagmorgen (3. Juni) dramatisch, insbesondere die Lage in den Süddeutschland ist äußerst angespannt. In Ebenhausen-Werk (Landkreis Pfaffenhofen(Bayern) brach Behörden zufolge in der Nacht zu Montag ein Damm. In Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart rief die Stadtverwaltung die Bewohner auf, sich auf Evakuierungen vorzubereiten. 

In Süddeutschland gibt es laut Wetterdienst noch gebietsweise schauerartige Regenfälle mit Starkregen. Ab Montagmittag sind davon vor allem Gebiete südlich der Donau sowie am Bayerischen Wald betroffen. Bis Montagabend besteht laut Deutschem Wetterdienst eine Dauerregen-Warnung für Oberschwaben und das Allgäu. Dadurch kann der Wasserstand in der Donau, in ihren Zuflüssen erneut stark ansteigen.

Sonntag, 2. Juni 2024

21.03 Uhr: Feuerwehrmann und Frau vermisst

Ein Feuerwehrmann ist bei dem Hochwasser bereits ums Leben gekommen. Helfer bangen außerdem weiter um einen Feuerwehrmann, der in Offingen in Schwaben vermisst wird. Der 22-Jährige war ebenfalls in der Nacht zu Sonntag bei einem Einsatz in einem Boot unterwegs. In Schrobenhausen wurde in einem überfluteten Keller zudem eine vermisste Frau vermutet. Wegen der gefährlichen Lage konnten Helfer aber bis Sonntagabend nicht in den Keller, um nach ihr zu suchen.

20.10 Uhr: Hier fällt der Unterricht aus

Wegen der Hochwasserlage fällt an mindestens 40 Schulen in acht Landkreisen in Bayern in der neuen Woche der Präsenzunterricht aus. Wie das bayerische Kultusministerium am Sonntagnachmittag mitteilte, zählen dazu bislang die Landkreise Pfaffenhofen an der Ilm, Aichach-Friedberg, Neuburg-Schrobenhausen, Freising, Fürstenfeldbruck, Dachau, Dillingen und Augsburg.

Viele Ortschaften im Süden Deutschlands, wie hier im bayrischen Nordendorf, sind überschwemmt. Credit: IMAGO/Bernd März

Am Montag soll unter anderem an allen Grund-, Mittel- und Realschulen im Kreis Aichach-Friedberg sowie an den dortigen Gymnasien, Fach- und Berufsoberschulen und Förderzentren kein Unterricht stattfinden. In Wertingen im Landkreis Dillingen entfällt dann an sämtlichen Schulen der Unterricht. Auch an mehreren Schulen im Landkreis Pfaffenhofen gibt es am Montag keinen Unterricht, zum Beispiel in Baar-Ebenhausen, Hohenwart, Reichertshofen und Manching. Nach Angaben des Landratsamts Pfaffenhofen bleiben dort am Montag auch einige Kitas geschlossen. Am Montag und Dienstag fällt der Präsenzunterricht an Grund-, Mittel- und Realschulen in Schrobenhausen sowie an der dortigen Berufsschule, am Förderzentrum und am Gymnasium aus.

Nicht nur in Bayern bleiben Schulen geschlossen, sondern auch in Baden-Württemberg. Aufgrund der akuten Hochwasserlage und der möglichen Gefährdung in den besonders betroffenen Städten und Gemeinden Waiblingen, Weinstadt, Remshalden, Winterbach und Remseck am Neckar bleiben Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen dort am Montag geschlossen.

19.34 Uhr: Wirbel um Hochwasser-Touristen

Hochwasser-Touristen machen den Helfern im Landkreis Augsburg zu schaffen. Die Einsatzkräfte müssten sich vermehrt mit der Rettung von Personen beschäftigen, die trotz aller Warnungen auf Deiche, in Unterführungen und an oder in Gewässer gingen, teilte das Landratsamt am Sonntagabend mit. Um die Rettungsteams nicht unnötig zu belasten, sollten die Menschen diese Gebiete meiden. „Flutwellen können Sie überraschen und das Ufer kann einbrechen“, warnte die Behörde. 

Autofahrer und Fußgänger sollten überschwemmte Straßen meiden, ebenso überschwemmte Unterführungen, hieß es. Schachtabdeckungen könnten durch den Druck im Kanal hochgedrückt werden und der dabei entstehende Sog Personen ansaugen.

18.30 Uhr: Regen, Regen, Regen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor weiteren Starkregenfällen vor allem im Süden Deutschlands. Am frühen Sonntagabend seien insbesondere im Raum Stuttgart extreme Regenmengen möglich, sagten die Meteorologen in Offenbach. Auch an den Alpen könne es kräftige Gewitter mit Starkregen geben, außerdem von Sachsen bis ins südliche Brandenburg und nach Berlin hinein. In der Nacht könnten der Schwarzwald, die Schwäbische Alb und das Alpenvorland bis zum Bayerischen Wald von teils kräftigen Gewittern, gebietsweise auch von mehrstündigem Starkregen betroffen sein.

Für den Montagvormittag sagen die Meteorologen im Alpenvorland südlich der Donau schon am Vormittag Schauer voraus, ab dem Mittag verstärkt Gewitter, dann auch im Bayerischen Wald. Dabei besteht erneut die Gefahr von Starkregen, örtlich von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde.

17.58 Uhr: Legoland zieht die Reißleine

Das Legoland in Günzburg musste viel Kritik dafür einstecken, dass es trotz der Unwetter-Lage am Wochenende geöffnet hat. Jetzt teilten die Verantwortlichen mit, dass viele Mitarbeitende von dem Hochwasser betroffen sind. Der Peppa-Pig-Park gleich neben dem Legoland bleibt deshalb vorerst dicht. Und es gibt jetzt auch eine Lösung für besorgte Ticket-Inhaber. Alles dazu hier >>>

17.15 Uhr: Zwei Tote in Italien

Nicht nur in Deutschland herrscht ein Katastrophenalarm. Auch im Norden Italiens haben heftige Regenfälle für Hochwasser gesorgt. Dort sind nun erste Todesopfer zu beklagen. In der Region Friaul-Julisch Venetien sind zwei junge Frauen tot geborgen worden, die gemeinsam mit einem Begleiter von den rasant angestiegenen Wassermassen des Flusses Natisone überrascht worden waren. Der Mann wird weiter vermisst.

16.40 Uhr: Weiter Einschränkungen bei der Deutschen Bahn

Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen auch am Montag noch mit Einschränkungen im Zugverkehr rechnen. Die Deutsche Bahn hat ihre Kulanzregelung daher auf Montag ausgedehnt: Wer bis einschließlich Sonntag eine Fahrkarte für den Zeitraum von Sonntag bis diesen Montag gekauft hat und seine Fahrt wegen der Unwetterschäden verschieben möchten, kann später reisen. Das genau Ausmaß der Ausfälle am Montag sei noch nicht abzuschätzen. Am Sonntag fielen wegen des Hochwassers zahlreiche Fernverkehrsverbindungen, vor allem im Süden Deutschlands aus. Am Samstagabend war sogar ein ICE entgleist (siehe Meldung um 7.17 Uhr)

15.30 Uhr: Stromschlag bei Arbeit in Fluten

Schlimme Szenen im oberbayerischen Landkreis Freising. Dort ist ein Mann bei Stromarbeiten lebensgefährlich verletzt worden. Der 27 Jahre alte Beschäftigte eines Energieunternehmens habe offenbar bei Arbeiten, die im Zusammenhang mit dem Hochwasser standen, einen Stromschlag erlitten. Er sei aus einem überfluteten Bereich am Rathaus in Allershausen geborgen und mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden

14:28 Uhr: Autobahn A9 teilweise gesperrt

Zu allem Übel muss jetzt auch noch die Autobahn A9 aufgrund des Dammbruchs im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm auf einer Länge von rund 50 Kilometern gesperrt werden. Betroffen sei die Strecke zwischen  Allershausen und Ingolstadt. Der Grund? Die Fahrbahn sei teilweise unterspült, wie ein Sprecher der Polizei Oberbayern Nord am Sonntag angibt. Außerdem sei die Region derzeit von Stromausfällen geplagt, die eine erhebliche Anzahl an Anwohnern betreffen.

12:33 Uhr: Lage in Bayern spitzt sich weiter zu

Noch ist kein Ende in Bayern in Sicht, die Hochwasserlage spitzt sich in vielen Regionen weiter zu. Am Sonntagvormittag sind im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm zwei Dämme gebrochen. „Verlassen Sie umgehend die Erdgeschosse und begeben Sie sich in höhere Stockwerke!“, warnte die Region ihre Anwohner. Nun folgt schon die nächste Information: „Integrierte Leitstelle Ingolstadt meldet: An der Paar droht ein weiterer Damm zu brechen. Begeben Sie sich umgehend in höher gelegene Stockwerke! Verlassen Sie das Erdgeschoss und Kellerräume! Bei akuten Notfällen verständigen Sie die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112.“ Betroffen sind Rottmanshart, Westenhausen, Lindach, Ernsgaden, Irsching und Knodorf.

12:08 Uhr: Thüringer Dorf „verschollen“

Nicht nur in Bayern und Baden-Württemberg haben die Unwetter sichtbare Spuren hinterlassen. Auch den Süden Thüringens hat es am Samstag schwer erwischt. Wie unser Partnerportal „Thüringen24“ berichtet, wurde ein kleiner Ort im Landkreis Schmalkalden-Meiningen so schwer überschwemmt, dass Anwohner es schon als „verschollen“ melden. Ganz so dramatisch sei die Lage vor Ort zwar nicht. Doch das Ausmaß der Überschwemmungen sei dennoch schockierend und heftig. Mehr dazu liest du im Unwetter-Blog von „Thüringen 24“ >>>.

11:13 Uhr: Wirtschaftsminister zeigt sich bestürzt

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verschaffte sich am späten Sonntagvormittag in Bayern einen Bild von der dramatischen Lage vor Ort. Nach dem Tod des 42-jährigen Feuerwehrmannes zeigte er sich tief bestürzt: „Die Einsatzkräfte, ehrenamtliche wie hauptberufliche, riskieren in den Hochwassergebieten ihr Leben, um Menschen zu retten.“ Eine Selbstverständlichkeit sei das nicht. Das Technische Hilfswerk (THW) hatte am Samstag bereits mehr als 1800 Kräfte in die Hochwasser-Regionen entsandt. Hunderte Feuerwehrleute sind im Dauereinsatz.

Zumindest in Baden-Württemberg scheint sich die Lage weiter zu entspannen. So gab etwa Ochsenhausens Bürgermeister Christian Bürkle gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Sonntag an, dass sich langsam Besserung abzeichne.

8 Uhr: Feuerwehrmann stirbt bei Einsatz

Unterwegs zu einem Rettungseinsatz in Pfaffenhofen an der Ilm (Bayern) ist am späten Samstagabend ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Als Teil der Freiwilligen Feuerwehr Ehrenberg-Pfaffenhofen wollte er mit einem Schlauchboot zu einem unterspülten Haus rudern, um dort eingeschlossene Menschen zu retten. Doch dann sei das Bott gekentert. Drei weitere Feuerwehrleute konnten sich retten, der 42-Jährige jedoch nicht. Seine Leiche wurde noch in der Nacht geborgen.

7:33 Uhr: Weitere Gewitter in Baden-Württemberg erwartet

Auch am Sonntag rechnet der Deutsche Wetterdienst weiterhin mit Gewittern, extremen Unwettern und Starregen in Baden-Württemberg. Punktuell könnten bis zu 50 Liter pro Quadratmeter herunterkommen und sich über Stunden auf 70 Liter summieren. Als Schwerpunkt wird hier der Bereich von der Hohenloher Ebene bis hin zum Stuttgarter Raum und zur Donau definiert.

7:25 Uhr: Keine Entwarnung für Bayern

In Bayern gilt weiterhin die höchste Meldestufe 4 für viele Gewässer. Vor allem an den südlichen Donauzuflüssen – Günz, Mindel, Zusam, Schmutter, Paar, Abens, Ilm und Amper – wurden in der Nacht die Scheitelpunkte erreicht. Teils wurden hier Jahrhunderthochwasser gemeldet. Aufgrund des langsam nachlassenden Regens könnte sich die Lage dort nun etwas entspannen. Allerdings besteht weiterhin ein hohes Risiko für Stark- und Dauerregenfälle, so der Deutsche Wetterdienst. Noch gibt es keine Entwarnung für Bayern. Allerdings verlagert sich das Schwerpunktgebiet langsam stromabwärts in Richtung Niederbayern und Oberpfalz.

7:17 Uhr: Ausfälle und Verspätungen bei der Deutschen Bahn

Auch am Sonntag muss noch mit Zugausfällen und Verspätungen gerechnet werden. Laut DB sind gleich mehrere Strecken in Süddeutschland betroffen:

  • München – Nürnberg – Erfurt – Berlin
  • Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München
  • Stuttgart – Mannheim – Frankfurt(M)
  • München – Lindau – Bregenz – Zürich
  • Karlsruhe – Stuttgart – Crailsheim – Nürnberg
  • Augsburg – Kempten(Allgäu) – Oberstdorf
  • Nürnberg – Erfurt: Verspätungen zwischen Bamberg und Erfurt (20 Minuten Plus)
  • Nürnberg – Ingolstadt – München (30 Minuten Plus)
  • Nürnberg – Würzburg (30 Minuten Plus)

Zudem verkehren zwischen Stuttgart und Augsburg zurzeit keine Fernverkehrszüge.

Wie die DB außerdem mitteilt, gibt es noch kein Update zur Bergung eines Zuges in Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg). Hier war am Vorabend ein ICE mit 185 Personen nach einem Erdrutsch entgleist. Es wurde niemand verletzt und die Passagier konnte alle heil den Zug verlassen. Doch muss der Zug nun selbst noch geborgen werden.

7:04 Uhr: Mann verliert Zuhause in den Fluten

Ein unfassbares Unglück und ein wirklich dummer Zufall. Wie ein Mann aus Babenhausen gegenüber dem BR24 berichtet, sei er erst vor drei Wochen umgezogen, nachdem sein Haus in Rheinland-Pfalz „abgesoffen“ sei. Nun ist auch sein neues Zuhause vom Hochwasser betroffen.

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4:59 Uhr: Evakuierung im Landkreis Augsburg

Im Landkreis Augsburg müssen die Menschen vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht werden, vor allem jene, die in der Nähe des Flusses Schmutter leben. Die Gemeinden Kühlenthal und Allmannshofen sollen sofort verlassen werden, es wurden bereits Busse bereitgestellt. In der Augsburger Messe gibt es eine Notunterkunft.

Samstag, 1. Juni 2024

21:57 Uhr: Dauerregen lässt im Süden Deutschlands nach

In den von Hochwasser betroffenen oder bedrohten Gebieten in Süddeutschland zeichnet sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) beim Niederschlag eine leichte Entspannung ab. Der flächige Dauerregen lasse im Laufe der Nacht nach, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstagabend. „Das werden heute Nacht nicht mehr die ganz großen Regenmengen sein, die wir noch in der letzten Nacht hatten“, sagte er. 

21:05 Uhr: Nächste Kommune ruft Katastrophenfall aus

Wegen extremer Regenfälle und drohenden Donauhochwassers hat der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als achte Kommune in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Grund ist das Anschwellen der Donau und ihrer Zuflüsse, wie das Landratsamt der oberbayrischen Kommune am Samstagabend mitteilte. Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt erwartet für die Nacht zu Sonntag am Pegel Neuburg die Meldestufe 4. Noch dramatischer ist laut Landratsamt die Hochwasserlage an der Paar, einem der Donau-Zuflüsse, sowie an der Weilach, die wiederum in die Paar mündet. 

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20:06 Uhr: Bundeswehr muss nach Bayern anrücken

Bundeswehrsoldaten sind im Kampf gegen das Hochwasser in Bayern im Einsatz. „Die Bundeswehr unterstützt die beiden Landkreise Günzburg und Aichach-Friedberg, nachdem beide Landkreise einen offiziellen Antrag gestellt hatten“, sagte eine Bundeswehr-Sprecherin des Landeskommandos Bayern dem Sender Antenne Bayern am Samstag. „Rund um Günzburg werden Decken und Feldbetten verteilt. Im Landkreis Aichach-Friedberg werden in den nächsten Stunden etwa 50 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten als „helfende Hände“ erwartet.

19:29 Uhr: Faeser sichert weitere Unterstützung zu

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den vom Hochwasser betroffenen Regionen in Süddeutschland weitere Unterstützung zugesichert. „Wegen des schweren Dauerregens und drohender Überflutungen ist das THW bundesweit darauf vorbereitet, weitere Kräfte in den Einsatz zu bringen“, teilte die SPD-Politikerin mit Blick auf Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) mit. „Wir werden die betroffenen Bundesländer weiter mit allen verfügbaren Kräften unterstützen.“

18:49 Uhr: Gefängnis wegen Hochwassers geräumt – 100 Häftlinge verlegt

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Memmingen (Bayern) ist wegen des Hochwassers geräumt worden. Rund 100 Häftlinge – darunter etwa 20 Frauen – wurden auf die Gefängnisse in Landsberg, Kempten und Aichach verteilt, wie die Leiterin der JVA Memmingen und Kempten, Anja Ellinger, am Samstag mitteilte. „Wir haben alle Häftlinge verlegt.“ Bereits in der Nacht zu Samstag war das Wasser gestiegen; es bedrohte zunächst die Stromversorgung. Die Feuerwehr sei am frühen Morgen angerückt und habe versucht, die Fluten mit Pumpen einzudämmen.

Am Ende aber sei das Problem das Abwasser gewesen, das nicht mehr habe abfließen können. „Wenn die Gefangenen nicht auf die Toilette können, wird es Ärger geben. Das wollten wir vermeiden“, sagte Ellinger. Inzwischen sei das Wasser bis in die Gefängnisräume gestiegen, wenngleich nicht in Haftzellen. „Es war schon gut, dass wir geräumt haben.“

18:35 Uhr: Dammbruch bei Augsburg – Evakuierung vorbereitet

Im schwäbischen Landkreis Augsburg sind am Samstagmittag ein Deich und ein Damm gebrochen. Das teilte das Landratsamt mit. Bewohner in bestimmten Straßenzügen in dem Ort Diedorf müssen ihre Wohnhäuser verlassen. Aufgrund der hohen Wassermassen werde eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen vorbereitet, teilte das Landratsamt Augsburg mit. „Es ist nicht mehr ausreichend, sich in höhere Stockwerke zu begeben.“

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18:30 Uhr: Jahrhunderthochwasser an mehreren Pegeln im Südwesten

Der Dauerregen im Südwesten hat zu Pegelständen geführt, wie sie statistisch gesehen nur einmal in mehr als hundert Jahren erreicht werden. So führten am Samstagnachmittag die Donaunebenflüsse Umlach in Ummendorf, Rottum in Laupheim (beide Kreis Biberach), Wurzacher Ach in Leutkirch-Reichenhofen (Kreis Ravensburg) und Weihung in Unterkirchberg (Alb-Donau-Kreis) so viel Wasser wie bei einem Jahrhunderthochwasser.

18:28 Uhr: Wasser auf Autobahn – A3 in Oberpfalz teils voll gesperrt

Die Autobahn 3 in Bayern nahe Regensburg ist auf rund zehn Kilometern zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen in beide Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn sei teils überflutet, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Samstag mit. „Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn“, sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Verkehrspolizei Regensburg seien Autobahnmeisterei, Feuerwehr und Polizei vor Ort. Der Verkehr werde umgeleitet, sagte ein Sprecher. (Mit dpa)