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Nach Ärger um die Lidl-App – blüht das jetzt auch Penny, Rewe & Co.?

Verbraucherschützer zwingen Lidl, seine Preise zu ändern. Auslöser war ein Streit um App-Rabatte. Blüht das jetzt auch Rewe, Penny & Co.?

© IMAGO/Hanno Bode

NoName-Produkte von Lidl und Aldi: Wer steckt wirklich dahinter?

Angebote, Rabatte und Sparaktionen – viele Kunden freuen sich, wenn sie bei Lidl, Rewe, Penny & Co. ein paar Euro sparen können. Doch bei all der Sparfreude gab’s für Lidl nun einen deutlichen Dämpfer: Wegen seiner Lidl-Plus-App kassierte der Discounter eine offizielle Rüge von Verbraucherschützern (>>> wir berichteten).

Jetzt musste Lidl einlenken und seine Preisgestaltung ordentlich umkrempeln. Gilt das bald auch für Rewe, Penny & Co?

Lidl-App: Verbraucherzentrale kritisiert Preisgestaltung

Der Vorwurf: Wer keine Lidl-Plus App nutzt, konnte oft gar nicht erkennen, was ein Produkt tatsächlich kostet. Ein Beispiel? Lammlachse für 5,50 Euro – ein verlockender Preis, der aber nur für App-Nutzer galt. Der normale Preis von 7 Euro war lediglich klein und durchgestrichen zu sehen. Für viele war deshalb unklar, wie viel sie letztlich wirklich zahlen müssen.

+++ Kunde geht für Lieblingsprodukt extra zu Lidl – als er den Preis sieht, macht er einen Rückzieher +++

Das gehe so nicht, fanden die Verbraucherschützer – und setzten sich durch. Lidl muss jetzt in seinen Prospekten ganz klar zeigen, welcher Preis für alle gilt – und nicht nur für App-Nutzer. Auch der Grundpreis – also der Preis pro Kilo oder Liter – muss deutlich angegeben werden.

In einer Mitteilung der Verbraucherzentrale heißt es: Lidl verpflichte sich, „in allen gedruckten Werbeprospekten bei allen Produkten den Gesamtpreis und den Grundpreis deutlich anzugeben, der für alle Verbraucherinnen und Verbraucher gilt.“

Rewe & Penny: Verfahren laufen

Auch für andere Supermärkte könnte es jetzt brisant werden. So laufen bereits ähnliche Verfahren gegen Penny und Rewe. Stephan Rüschen, Professor für Lebensmittelhandel an der DHBW Heilbronn, betonte laut dem SWR: Wenn auch diese Anbieter die Preise in der App nicht deutlich genug anzeigen, verstoßen sie gegen gesetzliche Vorgaben. Denn laut Preisangabenverordnung müssen alle Preise für die Kunden klar und deutlich erkennbar sein.



Es bleibt also spannend, ob es zu einer Verhandlung kommt und ob auch Rewe und Penny ihre Preisgestaltung ändern werden.