Am Freitag (28. Februar) hat der Ramadan angefangen, der Fastenmonat im Islam. Gläubige Muslime fasten einen Monat lang und verzichten tagsüber auf das Essen, Trinken und Rauchen. Auch wird während des Fastenmonats jeden Tag mehrmals gebetet. Aber wie verhält man sich am besten, wenn der Kollege für ein Gebet seinen Arbeitsplatz verlässt?
Für Muslime ist der Ramadan keine einfache Zeit. Während dieses Jahr der Ramadan noch auf das milde Frühjahr fällt, kann der Fastenmonat auch mitten im Hochsommer sein, was den Körper zusätzlich belastet. Der Ramadan findet jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt statt, denn er verschiebt sich jährlich um rund zehn Tage.
Ramadan: „Es ziemt sich nicht, vor Muslimen zu essen“
Der Verzicht auf Essen und Trinken, bis die Sonne untergeht, kann aber auch bei milden Temperaturen eine große Belastung sein. Daher sollte man insbesondere gegenüber den Kollegen auf der Arbeit Verständnis haben, wenn diese nicht dieselbe Leistung liefern oder unter Konzentrationsproblemen leiden.
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Ramazan Salman vom Ethno-Medizinischen Zentrum in Hannover gibt gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ Ratschläge, wie man sich verhalten soll, wenn die Kollegen fasten. Er weist darauf hin: „Man sollte nichts zu trinken oder essen anbieten. Es ziemt sich auch nicht, provokativ vor Muslimen zu essen.“
Auch sollte man im Betrieb Verständnis dafür haben, wenn der Kollege sich für ein Gebet zehn Minuten vom Arbeitsplatz entfernt. Die Gebete sind neben dem Fasten ein wichtiger Aspekt während des Ramadans, bei dem es auch um innere Besinnung und Reinigung geht.
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Mit erkrankten Kollegen sollte man das Gespräch suchen.
Jedoch sollte man das Gespräch mit dem Mitarbeiter suchen, wenn dieser erkrankt ist und trotzdem fasten möchte. Dies kann unter Umständen nämlich eine zu große körperliche Belastung für den Kollegen sein. Der Medizinsoziologe Salman erklärt, dass dies in der Regel auch kein Problem ist, denn „Kranke dürfen die Fastentage nämlich nachholen.“
Bei Verunsicherung oder Fragen empfiehlt Salman generell, die Kommunikation mit dem Kollegen zu suchen. Gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ rät er, dass man „ruhig mit den Muslimen sprechen soll, wie das im Islam so ist. Damit wird Interesse bekundet.“ Sobald die Sonne untergegangen ist, können Muslime während des Ramadan wieder essen. Während der Spätschicht kann man daher vielleicht kurz für den Kollegen einspringen, damit dieser zu der vorgeschriebenen Zeit essen kann.