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Asyl-Wende: Ukrainer haben große Pläne – in Deutschland

Eine neue Untersuchung offenbart, dass ein Großteil der Ukrainer, die Asyl gesucht haben, langfristig in Deutschland bleiben möchte.

Ein Großteil der ukrainischen Flüchtlinge möchte in Deutschland bleiben.
© IMAGO/ZUMA Press Wire

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Seit über drei Jahren verteidigt sich die Ukraine gegen Russland. Laut der UN sind seit dem Ausbruch des Krieges über 12.000 Zivilisten in der Ukraine getötet und knapp 30.000 verletzt worden (Stand Januar 2025). Um diesem Schicksal zu enteilen, sind zahlreiche Menschen geflohen und haben anderswo Asyl ersucht. Knapp 6,3 Millionen Menschen sind in Europa untergekommen, circa 19 Prozent landeten in Deutschland. Eine neue Studie zeigt, dass der Großteil von ihnen bleiben möchte.

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Der Wahlkampf in der Bundesrepublik Deutschland kannte vor allem ein Thema: die Asylpolitik. Für ihren toleranten Kurs kassierte die Ampel viel Kritik und jener war ein Grund, warum das Bündnis aus SPD, Grünen und FDP schlussendlich scheiterte. Neben den Zuströmen aus Syrien und Afghanistan belasteten vor allem die Asyl-Zahlen aus der Ukraine das System.

Asyl: Ukraine-Flüchtlinge wollen bleiben

Laut dem Ausländerzentralregister leben nach wie vor 1.248.210 Kriegsflüchtlinge in Deutschland, 1.209.215 von ihnen haben die ukrainische Staatsbürgerschaft (Stand 01. Februar 2025). Seit dem 24. Februar 2022 ist die Zahl an Asyl-Gesuchen konstant gestiegen, überwiegend suchten Frauen und Kinder Schutz.


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Jetzt ergab eine gemeinsame Befragung der Bundesagentur für Arbeit, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, dass ein Großteil der geflüchteten Ukrainer und Ukrainerinnen langfristig in Deutschland bleiben und Asyl beantragen möchte. Auch dann, wenn eine Rückkehr in die Ukraine theoretisch möglich wäre.

Insgesamt wurden zwischen Juli 2023 und Januar 2024 3.403 Ukrainerinnen und Ukrainer aus 2.219 Haushalten befragt. Das Ergebnis zeigt, dass Deutschland für seine Lebensqualität geschätzt wird. Demnach wollen 59 Prozent derjenigen, die in einem frühen Kriegsstadium Asyl in Deutschland ersuchten, in der Republik bleiben. Von den später Zugezogenen (ab Juni 2022) sind es sogar 69 Prozent.

Die Studie verzeichnet vor allem Fortschritte bei der Integration in den Arbeitsmarkt. In der zweiten Jahreshälfte 2023 gingen durchschnittlich 22 Prozent der Betroffenen einer beruflichen Tätigkeit nach. Es wird eine ansteigende Kurve gezeichnet: 13 Monate nach der Ankunft liegt die Quote bei 13 Prozent, 22 bis 23 Monate nach der Ankunft liegt sie bereits bei 31 Prozent. 61 Prozent der Geflüchteten gaben unterdessen an, eine Berufsausbildung oder ein Studium in Deutschland anzustreben. 16 Prozent befinden sich bereits in einer Bildungsmaßnahme.