Die Wahlleiter in Bund und Ländern sind höchst alarmiert! Vor der Bundestagswahl am 23. Februar wächst die Sorge, dass es massive Probleme beim Ablauf der Briefwahl geben könnte. Grund ist die geringe Zeitspanne zwischen der Aussendung der Briefwahlunterlagen bis zum Wahltag. Lassen Bürger die Unterlagen zu lange liegen oder schieben sie alles auf, könnten ihre Stimmen auf dem Postweg verloren gehen, weil sie zu spät ankommen.
Das ist eine Befürchtung, die auch Bundeswahlleiterin Ruth Brand umtreibt. Sie mahnt die Wähler zur Eile bei der Briefwahl. Die Menschen müssten ihre Unterlagen bei der Wahl 2025 „erheblich schneller“ beantragen, ausfüllen und zurücksenden als sonst, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“.
Wahlleiter mahnen vor Bundestagswahl 2025 zur Eile
Laut Brandt sollten die Briefwahlunterlagen in der Regel bis zum 10. Februar an die Postdienstleister übergeben sein – sofern die entsprechenden Anträge frühzeitig genug in den Wahlämtern eingetroffen sind. Dann aber bleibt den Briefwählern daheim nicht mehr viel Zeit bis zum Wahltag, um die Kreuze zu machen und alles zurückzuschicken.
Auch Landeswahlleiter werden nervös angesichts der zeitlichen Enge. Bayerns Landeswahlleiter Thomas Gößl ruft dazu auf, den Wahlbrief sicherheitshalber schon mehrere Tage vor dem 23. Februar zur Post zu bringen, damit er auch wirklich rechtzeitig zur Auszählung am Wahlsonntag vorliegt.
++ Auch spannend: Bei AfD-Sieg: Steinmeier droht angeblich mit Annullierung der Wahl – der Faktencheck ++
Briefwahl lieber sein lassen?
Berlins Landeswahlleiter Stephan Bröchler wäre es am liebsten, wenn möglichst viele Menschen in der Hauptstadt ihre Stimme direkt ins Wahllokal abgeben. „Mein Rat ist Urnenwahl als Variante Nummer eins“, so Bröchler gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Wer Briefwahl beantragen wolle, sollte handeln, „sobald die Wahlbenachrichtigung da ist und die Unterlagen nicht lange liegen lassen, wenn sie angekommen sind.
Die „sicherste Variante“ unter Briefwahlbedingungen sei es, die Unterlagen in eine bezirkliche Briefwahlstelle zu bringen. Solche Briefwahlstellen gibt es in allen zwölf Bezirken der Hauptstadt.
Versand erst ab dem 10. Februar
Bröchler befürchtet, dass es bei der Briefwahl diesmal zeitlich eng werden könnte. Das Versenden der Wahlbenachrichtigungen beginnt am 13. Januar. Die Briefwahlunterlagen samt des Stimmzettels werden aber erst ab dem 10. Februar verschickt.
Ebenfalls lesenswert
Bei der Bundestagswahl 2021 stimmten 47,3 Prozent der Wahlberechtigten via Briefwahl ab. Die Wahl fand allerdings noch unter den Bedingungen der Corona-Maßnahmen statt, sodass die Briefwahl für viele besonders attraktiv war. Doch schon bei den Bundestagswahlen davor gab es einen klaren Trend hin zu einem immer größeren Anteil an Briefwählern. So gaben 2017 auch schon 28,6 Prozent ihre Stimme nicht im Wahllokal ab.