BSW-Chefin Sahra Wagenknecht ließ sich schon mit Promis wie Peter Maffay ablichten, um für ihre Partei die Werbetrommel zu rühren. Doch auch im Internet findet das Bündnis durch politische Influencer Unterstützung.
Doch eine BSW-Schwärmerin hat genug von der Partei. Sie möchte für das Wagenknecht-Bündnis keine Werbung mehr machen. In einem TikTok-Video erläutert sie ihre Gründe.
++ Auch interessant: BSW-Chaos vor der Bundestagswahl: Wagenknecht vor dem K.o.? ++
BSW-Influencerin stoppt Partei-Inhalt
Wie auch andere Parteien ist das BSW abhängig von sozialen Medien, wenn vor allem junge Leute erreicht werden sollen. Umso besser, wenn die Werbung sogar kostenfrei über parteinahe Influencer läuft. So machte sich in den vergangenen Monaten der TikTok-Account „Politischmeltem“ für das Bündnis Sahra Wagenknecht stark. Und das, obwohl sie nicht einmal Mitglied ist und keine Vergütung dafür bekam.
Mittlerweile distanziert sie sich aber von der Partei, wie sie Ende Oktober in einem Video erklärt. Meltem erzählt darin, sie befürchtet, dass sie sich durch die BSW-Videos die Zukunft verbaut hat, da die Partei keinen guten Ruf habe. Zusätzlich konnte sie bis dato nicht in das BSW eintreten. „Ich habe mich doch genügend bewiesen und irgendwie ist es unangenehm, so viel Werbung für eine Partei zu machen, bei der man nicht mal Mitglied ist“, findet sie.
Trotz ihrer Inhalte bekam sie vom BSW in Baden-Württemberg hinsichtlich einer Mitgliedschaft eine Abfuhr. Man erklärte ihr, „dass mein Content total toll sei und ich das gerne weitermachen könne, aber dass kein Handlungsbedarf besteht“.
„Will Partei nicht in Regierung sehen“
Meltem sagt weiter, dass sie ab dem Punkt angefangen hat, „die Partei sehr, sehr kritisch zu hinterfragen“. Besonders, dass nicht jeder dem BSW angehören kann, stört sie: „Warum sind Menschen, die Flyer verteilt und Plakate aufgehängt haben, teilweise bis heute kein Mitglied?“ Die Influencerin weiter: „Ihr vertraue ich nicht und ich will sie auch nicht in einer Regierung sehen.“
Noch zur Europawahl im Juni 2024 erklärte Meltem gegenüber dem „Spiegel“, warum sie sich so stark für das BSW engagiert: „Ich war früher Linken-Mitglied, weil mir die Sozialpolitik sehr am Herzen liegt. Aber heute liegt der Fokus der Linkspartei auf identitätspolitischen Fragen, deshalb habe ich einen Mitgliedsantrag beim BSW eingereicht.“
Mehr News:
Tatsächlich ist es beim BSW deutlich schwieriger, Mitglied zu werden. Unterstützer kann dort zwar jeder werden, aber wer der Wagenknecht-Partei beitreten möchte, muss ein paar Hürden wie beispielsweise ein Kennenlerngespräch absolvieren. Erst dann wird man überhaupt eingeladen. Andere Parteien bieten direkt auf ihrer Internetseite die Möglichkeit, für eine Mitgliedschaft seine persönlichen Daten zu hinterlassen und auf eine Entscheidung des zuständigen Ortsvereins zu warten.