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Nächster Esken-Eklat: Kanaren statt Koalition – „Das geht gar nicht“

Mitten in den Koalitionsverhandlungen bricht Parteichefin Esken zu einem Kurzurlaub auf. Intern werden Zweifel an ihrer Person laut.

© IMAGO/Bernd Elmenthaler

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Noch mit der Besetzung des alten Bundestages haben Union, SPD und Grüne über eine Änderung des Grundgesetzes abgestimmt.

Die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD haben Fahrt aufgenommen. Der designierte Bundeskanzler Merz hat die Bürgerinnen und Bürger bereits auf zähe Wochen vorbereitet. Insbesondere in der Asylpolitik existieren unterschiedliche Auffassungen. Doch die Sozialdemokraten haben zusätzlich mit einer ganz anderen Herausforderung zu kämpfen: es geht um Saskia Esken. Mit einem Kurzurlaub sorgt sie für erneute Aufregung – es ist nicht der erste Aufschrei. Das berichtet die „Bild“.

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Es liegt in der Natur der Sache, dass Koalitionsgespräche von den Parteichefs geleitet werden. Auf Seiten der Union stehen Friedrich Merz und Alexander Dobrindt im Vordergrund, die SPD wird von Lars Klingbeil und Saskia Esken vertreten. Doch die SPDlerin genehmigt sich in diesen entscheidenden Wochen erst einmal einen Kurzurlaub.

Kurzurlaub: „Esken bestätigt, dass sie keine wichtige Rolle spielt“

Das Votum zugunsten des Finanzpakets im Deutschen Bundestag sahen die Verhandlungsführer als Aufbruchssignal für die Koalitionsgespräche. Auch Esken dürfte das Erreichen der Zweidrittelmehrheit zufrieden gestimmt und motiviert haben – doch anstatt das positive Signal zu nutzen, ging es für sie nach der Sondersitzung auf Erholungstour. Das hat die BILD aus SPD-Kreisen erfahren.

Ziel von Esken seien die Kanaren, zitiert das Blatt einen SPDler. Der Trip sei nötig, um Kraft für die finalen Wochen zu tanken, so die Rechtfertigung gegenüber ihrer Partei. Aktuell beraten die Arbeitsgruppen, welchen Esken nicht angehört. Dennoch stößt ihre Abwesenheit auf massive Kritik.

„Esken bestätigt mit ihrem Urlaub selbst, dass sie keine wichtige Rolle spielt. Klingbeil ist in Berlin, macht die Arbeit, gibt den Kurs vor. Esken ist tausende Kilometer in die Sonne geflogen. Das geht gar nicht“, so ein Abgeordneter im Interview mit der Bild.


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Es gibt allerdings auch Parteifreunde, die den Kurs von Esken verteidigen und nachvollziehen können. Sie betonen, dass sie auch im Urlaub jederzeit erreichbar sei. „Ich habe sie gestern in einer langen Videoschaltkonferenz gesehen“, sagte Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes, dem TV-Sender „Welt“.

Seit der herben Wahlniederlage steht Saskia Esken immer wieder in der Kritik. Ihr Beharren auf den Chefposten und ein mögliches Ministeramt sorgt intern für viel Unruhe.