Darf man an militärischen Konflikten und der Kriegsgefahr Geld verdienen? Eine Frage der Ethik. Für die einen verbietet sich das aus moralischen Fragen grundsätzlich, die anderen halten dagegen, dass sich Demokratien auch militärisch verteidigen können müssen. Schon der BVB hatte diese Debatte, als das Rüstungsunternehmen Rheinmetall neuer Sponsor des Fußballvereins wurde. Doch auch Privatanleger können sich diese Frage stellen – zum Beispiel mit einem neuen ETF.
So erlebten langjährige Anleger von Rheinmetall-Aktien seit Ausbruch des Ukraine-Krieges eine Wertexplosion in ihren Depots. Fast 2.000 Prozent Plus machte die Aktie des Düsseldorfer Konzerns seitdem. Allein in diesem Jahr ging es schon wieder rund 110 Prozent nach oben (Stand 13. März).
+++ Mehr dazu hier: Aktien-Boom bei Rheinmetall: Jetzt kommt es noch besser für Anleger +++
Neuer ETF für möglichen Boom-Markt in Europa
Besonders beliebt ist bei vielen Anlegern aber eine Investition in einen ETF, um das Risiko zu minimieren, auf einzelne Aktienunternehmen zu setzen. Tatsächlich gibt es nun eine neue Option. Seit Dienstag ist in Deutschland der ETF WisdomTree Europe Defence handelbar.
Dieser ETF bietet für Anleger die Chance, gezielt nur in europäische Rüstungskonzerne zu investieren. Das könnte gerade jetzt ein gutes Timing sein, denn innerhalb der EU wächst das Misstrauen gegen die Trump-USA als Partner und man will militärisch unabhängiger werden. Das könnte den heimischen Produzenten aus Europa in die Karten spielen. Der ETF investiert in europäische Unternehmen aus den Bereichen Cybersicherheit und KI, moderne Waffentechnik und militärische Ausrüstung.
Zuletzt hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein europaweites Finanzpaket von 800 Milliarden Euro für die Aufrüstung angekündigt. In Deutschland läuft die Debatte über eine Aufhebung der Schuldenbremse für Bundeswehr-Investitionen. Die mögliche neue schwarz-rote Koalition braucht hierzu allerdings die Unterstützung von den Grünen (mehr dazu hier).
Rüstungsindustrie hängt stark von politischen Entscheidungen ab
Andererseits hängt die Branche stark von politischen Entscheidungen ab. Genauso, wie die Invasion von Putin in der Ukraine 2022 von vielen nicht vorhergesehen wurde, könnte ein Friedensschluss in der Ukraine die Prioritäten in den nächsten Jahren wieder verschieben. Auch ist völlig unklar, ob die EU-Staaten tatsächlich eine Riesensumme für die Verteidigung ausgeben können und wollen. Noch sind es Ankündigungen von Frau von der Leyen, Herr Merz und anderen.
Wie immer gilt also bei Aktien und ETFs: Es bleibt ein Risiko als Anleger und keine Investition verspricht (dauerhaft) sichere Renditen.
Weitere Nachrichten für dich:
Bei dieser Analyse handelt es nicht um keine Anlageempfehlung und auch nicht um eine Kaufempfehlung unserer Redaktion.