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Kamala Harris: Das wird ihr größtes Problem im Wahlkampf gegen Trump

Mit Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen rückt Kamala Harris ins Rampenlicht. Ist sie wirklich die richtige Wahl für die Demokraten?

Kann Kamala Harris gewinnen?
© imago images/UPI Photo

Kamala Harris: Putin will keine Verhandlungen, sondern Kapitulation

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz die Bedingungen aus Moskau für ein Ende der Kampfhandlungen entschieden zurückgewiesen.

Joe Biden wird sich nicht noch einmal dem US-amerikanischen Wahlkampf stellen. Das hat er vier Wochen vor dem Nominierungsparteitag der Demokraten bekanntgegeben. Wen seine Partei stattdessen ins Rennen schicken soll, da hat Biden auch schon eine Idee: Kamala Harris.

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Biden, der Harris vor vier Jahren zu seiner Vizepräsidentin gemacht hat, will sie nun auch als seine Nachfolgerin im Präsidentschaftsamt sehen. Doch Harris ist keinesfalls ein Erfolgsgarant für die Demokraten. Einiges spricht gegen sie.

Zu sehr Elite, zu wenig Arbeiterin

Nachdem sich Joe Biden (81) aus Altersgründen und auf Druck seiner Partei hin, von einer erneuten Kandidatur zurückgezogen hat, schlägt er nun Kamala Harris (59) vor. In allen Bundesstaaten stellen sich die Vorsitzenden Demokraten hinter sie. Das könnte jedoch ein Fehler sein. Harris hat einige entscheidende Nachteile, die ihr und den Demokraten den Wahlsieg kosten können.

Die Republikaner inszenieren sich zunehmend als Vertreter der Arbeiterschicht – zumindest der weißen. Die Gefahr ist groß, dass sich Harris dagegen nicht durchsetzen kann, zu elitär kommt sie bei dieser Gruppe rüber. Kamala Harris ist die Tochter eines Professors und einer Forscherin, sie drückt sich gewählt aus, ihre gute Bildung ist unüberhörbar. Eine gute Ausbildung ist in den USA für viele unerschwinglich teuer. Ob dieses Auftreten die Wähler aus der weniger bildungsprivilegierten Arbeiterschicht also davon überzeugt, dass Harris sich wirklich mit ihren Problemen auskennt, ist zweifelhaft.

Chaos-Vorwurf: Harris zu unorganisiert?

Dazu kommt, dass Harris wenig stabil in ihrer politischen Positionierung zu sein scheint. Von den linken Demokraten driftete sie zu den wirtschaftsliberalen. Den Linken versprach sie eine Krankenversicherung, vor den Geldgebern der Demokraten machte sie wieder einen Rückzieher. Ein Vorwurf, der oft laut wird: Es geht ihr weniger um wertepolitische Stabilität, sondern um ihren persönlichen Vorteil. Nichts Ungewöhnliches bei erfolgreichen Politikern, es sollte nur nicht zum Ruf werden.


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Ein weiterer Punkt ist, dass Harris als unorganisiert gilt. Im Wahlkampf vor vier Jahren, als sie sich als Präsidentschaftskandidatin vor ihrer Partei beweisen wollte, endete das im Kampagnenchaos. Das kann sie sich als offizielle Kandidatin jedoch nicht erlauben, denn eins ist sicher – Trump und seine Anhänger werden sich auf jeden noch so kleinen Fehler von Harris stürzen.