Die neuen Enthüllungen der Wochenzeitung „Die Zeit“ haben es in sich! Die Recherchen haben das Potenzial, den Wahlkampf der FDP zu torpedieren. Im Artikel „Das liberale Drehbuch für den Regierungssturz“ zeichnet „Zeit“-Journalist Robert Pausch investigativ nach, wie die Liberalen in geheimen Sitzungen und mit Strategiepapieren das Aus der Koalition planten. Das Brisante: Zur selben Zeit behaupteten FDP-Spitzenpolitiker und allen voran Christian Lindner, man sei weiter kompromissbereit und lösungsorientiert in den Verhandlungen mit SPD und Grünen.
+++ Auch spannend: Christian Lindner und seiner Frau wird „unmoralisches Angebot“ unterbreitet +++
Nun steht die Frage im Raum: Hat die FDP-Führung um Lindner nicht nur Olaf Scholz und Robert Habeck, sondern auch die Öffentlichkeit über Wochen getäuscht?
Ein abgekartetes Spiel? FDP-Spitze soll „D-Day“ akribisch geplant haben
Laut den „Zeit“-Recherchen begannen die konkreten Planungen für das Ampel-Aus am 29. September 2024. Dort sollen Lindner, Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, die FDP-Bundesminister und ein kleiner Kreis von Getreuen das sogenannte „D-Day“-Szenario entworfen haben. So benannt, als wollten sich die Liberalen von Scholz befreien wie damals die Alliierten in Europa von Hitler! Es soll darum gegangen sein, die beiden Koalitionspartner bis zur Weißglut zu provozieren. Bis der Kanzler die FDP rauswirft.
Schon am 6. Oktober, bei einem weiteren Treffen der Runde, soll Lindner Textbausteine für die Begründung des Ampel-Ausstieg mittels einer PowerPoint-Präsentation gezeigt haben. Bei einer Sitzung am 14. Oktober sei sogar ein Zeitstrahl vorgestellt worden, wann welche Schritte zum Koalitions-Aus erfolgen werden. Lindner habe nochmal vehement darauf gepocht, dass die FDP aus diesem Bündnis raus müsse. Ansonsten könne er die Partei nicht in die nächste Bundestagswahl 2025 führen, wurde der „Zeit“ gesteckt.
Lindner fest entschlossen, dass man aus der Ampel raus muss
In den letzten Tagen vor dem Ende der Koalition soll Lindner nicht mehr daran geglaubt haben, dass Scholz die FDP-Minister tatsächlich rauswirft. So sei ein neuer Plan der FDP-Spitze entwickelt worden. Am Freitag (8. November), als Scholz beim EU-Gipfel in Budapest war, hätte die FDP-Mannschaft ihren Rücktritt aus der Regierung verkündet. Der Kanzler hätte aus Ungarn heraus schlecht reagieren können. Ob das eine feste Absicht oder nur ein mögliches Szenario war, konnte die „Zeit“ nicht abschließend herausfinden. Doch allein schon dieses Gedankenspiel spricht Bände.
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Als Scholz dann Lindner tatsächlich für die FDP-Spitze unerwartet am Mittwoch aus der Regierung warf, gab sich dieser vor der Presse empört. Der FDP-Chef sprach von einem „kalkulierten Bruch der Koalition“ seitens des Bundeskanzlers. Zudem kritisierte er, dass der Kanzler bereits eine Rede vorbereitet gehabt habe, die er vom Teleprompter ablas.