Vergangene Woche einigten sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag – doch wer am Ende ins Kabinett einzieht, ist weiterhin offen. Fest steht: CDU-Politiker Carsten Linnemann wird es nicht. Am Dienstag (15. April) verkündete er überraschend, keinen Ministerposten übernehmen zu wollen. Seitdem kursieren zahlreiche Namen, wer stattdessen in Frage kommen könnte.
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Linnemann: Ersetzt ihn ein bekannter Ex-Minister
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kündigte am Dienstag an, nicht als Bundeswirtschaftsminister zur Verfügung zu stehen. Seine Absage bringt den designierten Kanzler Friedrich Merz unter Zugzwang – nun braucht er kurzfristig Ersatz für das zentrale Ministerium. Die Union hatte in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD ursprünglich geplant, das Wirtschaftsressort inhaltlich zu stärken. Allerdings konnte sie sich damit nicht durchsetzen.
Laut „Handelsblatt“ werden nach der Absage von Linnemann sechs Namen für den Posten des Bundeswirtschaftsministers gehandelt. Der bislang prominenteste: Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn. Am Mittwoch (16. April) befeuerte er die Spekulationen zusätzlich mit einer deutlichen Ansage. Im Hinblick auf eine schnelle Wirtschaftswende sagte er gegenüber Journalisten: Wenn die Schwarz-Rot-Koalition es nicht schaffe, dass es in Deutschland wieder sehr zügig Wachstum, Zuversicht und Investitionen gebe, „dann haben wir es einfach nicht gekonnt“.
Weitere Namen kursieren
Das große Problem: Spahn galt bislang als Favorit für den CDU-Fraktionsvorsitz. Deshalb werden laut „Handelsblatt“ auch fünf weitere Personen als mögliche Kandidaten für das Wirtschaftsministerium gehandelt. Darunter Gitta Connemann, Vorsitzende der Mittelstandsunion – und Nachfolgerin von Linnemann in diesem Amt. Sie gilt als wirtschaftsnah und wäre eine verlässliche Unterstützerin in einem Merz-Kabinett.
Auch der Name Andreas Jung macht die Runde. Der Energie- und Umweltpolitiker könnte als Experte wichtige Impulse für die Energiewende setzen. Allerdings besetzt sein Landesverband Baden-Württemberg bereits mehrere Schlüsselpositionen. Das könnte zu parteiinternen Überschneidungen führen.
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Neben Connemann und Jung werden zudem Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Sachsens Landeschef Michael Kretschmer als Kandidaten genannt. Ein eher überraschender Name ist Tanja Gönner, Chefin des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Zwar ist sie weniger bekannt, gilt jedoch als erfahrene Akteurin in der Wirtschaftspolitik. Gönner führt mit dem BDI einen der mächtigsten Lobbyverbände des Landes.