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Angela Merkel nimmt Olaf Scholz in die Mangel: „Wie schlecht steht es um unser Land?“

Kanzler-Nachhilfe von Angela Merkel für Olaf Scholz! Die Amtsvorgängerin kritisiert den SPD-Politiker scharf.

Merkel und Scholz
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Reden wir drüber: Vermissen die Deutschen Angela Merkel?

Am 17.Juli wird Angela Merkel 70 Jahre alt. Ihr Nachfolger, Bundeskanzler Olaf Scholz, ist weniger beliebt als sie. Doch bedeutet das, dass die Deutschen Merkel zurückwollen?

Das ist unangenehm für Olaf Scholz! Angela Merkel erteilt ihm in einem „Spiegel“-Interview regelrechte Kanzler-Nachhilfe. Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin kritisiert sie seine Wutrede auf Christian Lindner nach dessen Rauswurf als Finanzminister deutlich.

+++ Auch spannend: Olaf Scholz hat noch eine Mini-Chance – aber dafür müsste etwas Furchtbares passieren +++

Merkel ist nun vor allem auf Werbetour für ihre Memoiren, die im Weihnachtsgeschäft über die Ladentheken gehen sollen. Am Rande spricht sie im „Spiegel“ jedoch über Scholz – und hat auch für die Merz-CDU und Markus Söder Seitenhiebe parat.

Wut-Statement von Olaf Scholz: „Männer nehmen Dinge persönlich“

Als Merkel die Statements von Olaf Scholz und Christian Lindner nach dem Ampel-Aus gehört hat, habe sie prompt einen spontanen Gedanken gehabt: „Männer!“ Es sei typisch für Männer, „Dinge persönlich zu nehmen“. Doch das sollte man „in der Politik tunlichst vermeiden“.

Dann äußert Merkel deutliche Kritik an ihrem Amtsnachfolger. Dieser habe die Würde des Amtes mit seiner Lindner-Wutrede verletzt, so ihr krasser Vorwurf.

„Der Bundeskanzler führt das Verfassungsorgan Bundesregierung an. Sein Amt hat eine Würde, und die sollte einen stets leiten.“

Angela Merkel im „Spiegel“-Interview

Merkel kritisiert ihren Nachfolger deutlich: „Besser Wand im Büro anschreien“

Mit klarer Kante bekomme man kurzzeitig Applaus von der eigenen Truppe, „aber so ein Effekt hält meist nicht lange“. Zudem habe das auch auf die Bevölkerung einen negativen Effekt, warnt Merkel.

„Als Olaf Scholz sich so ungeschminkt äußerte, gab es schon auch ein bisschen Unwohlsein im Publikum. Manche dachten: ‚Wenn unser Bundeskanzler so außer Rand und Band ist – ogottogott – wie schlecht steht es dann um unser Land?'“

Die Altkanzlerin gegenüber dem „Spiegel“

Merkels Nachhilfeeinheit für Scholz im „Spiegel“ geht weiter: Als Kanzler verspüre man eine Menge Emotionen und könne nicht immer nur nüchtern reagieren, „aber besser ist, man schreit die Wand in seinem Büro an als die deutsche Öffentlichkeit“. Man müsse die Wut hinter sich lassen und nach vorne schauen.


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Seitenhiebe gegen Merz und Söder

Auch wenn vor allem Scholz von Merkel in die Mangel genommen wird, bekommt auch die CDU von Friedrich Merz ihr Fett weg. Die CDU sei zwar weiterhin ihre Partei, allerdings sei sie „heute schwerpunktmäßig anders“ und manchmal fehle ihr etwas. Ob sie Merz das Amt des Kanzler zutraue, wollte Merkel nicht direkt beantworte. Sie sagte nur: „Wer so weit gekommen ist, muss über irgendwelche Eigenschaften verfügen, die ihn dazu befähigen.“ Man werde schließlich nicht ohne Grund Kanzlerkandidat.

Darüber hinaus finde sie es „nicht in Ordnung, dass Markus Söder und andere in CSU und CDU derart abfällig über die Grünen sprechen“.