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Umfrage-Klatsche für Merz: Institut prophezeit schleichenden Niedergang

Friedrich Merz hat das Kanzleramt fest im Visier, doch in den Umfragen setzt eine Trendwende ein. Im Gegenzug punktet der Kanzler.

Friedrich Merz muss schleichenden Abwärtstrend hinnehmen.
© IMAGO/Mike Schmidt

Das Scholz-Paradoxon

Olaf Scholz hat die Vertrauensfrage verloren und der Weg für die Neuwahl ist frei. Bei dieser scheint einer jetzt wieder gute Chancen zu haben - Olaf Scholz.

Nachdem Olaf Scholz das Vertrauen abgesprochen wurde, ist der Weg für die vorgezogene Bundestagswahl frei. Am 23. Februar stimmen die Wahlberechtigten über die Zusammensetzung des neuen Kabinetts ab, den Sitz im Kanzleramt möchte Friedrich Merz am liebsten schon jetzt einnehmen. Doch das Forsa-Institut attestiert seiner Union einen schleichenden Niedergang. Und Merz hat noch mit einem weiteren Problem zu kämpfen.

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Noch Mitte November, unmittelbar nach dem Platzen der Ampelkoalition (6. November), träumten Merz und seine Union von 40 Prozent. Hinter den Kulissen wirkte es so, als würde man gemeinsam mit der FDP die Daumen dafür drücken, dass es am Ende für Schwarz/Gelb reicht. „Ich glaube, dass die Union tatsächlich die 40 Prozent reißen kann und ich glaube auch, dass wir zweistellig werden können. Dann hätten wir eine gemeinsame Mehrheit“, so die steile These von FDP-Vize Kubicki im Interview mit der Bild (11. November).

Friedrich Merz: Geringe Beliebtheit unter Frauen

Einen Monat und eine Vertrauensfrage später ist die Realität aber eine andere – zumindest laut Forsa. In seiner jüngsten Sonntagsfrage attestiert das Institut der Union nur noch 30 Prozent. Binnen drei Wochen hat man unter der Federführung von Merz drei Prozentpunkte verloren (9 Prozent). Im gleichen Zeitraum legten SPD (+2 auf 17 Prozent), Grüne (+2 auf 13 Prozent) und die AfD (+1 auf 19 Prozent) allesamt zu.


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Doch die Untersuchung offenbart noch ein zweites Problem für Merz: Seine Beliebtheit unter den Frauen. Die Teilnehmerinnen wurden gefragt, ob sie Olaf Scholz oder Friedrich Merz präferieren. Für den Bundeskanzler votierten 29 Prozent, für den Kanzlerkandidaten der Union 21 Prozent. Die Hälfte wünscht sich keinen von beiden.

Bei den Männern hingegen schneidet Merz besser ab: 31 Prozent würden sich für ihn entscheiden, 22 Prozent für Scholz. Auch in der Frage nach der zugeschriebenen politischen Kompetenz geht es für die Union leicht bergab. Ein Fünftel meint, dass CDU/CSU die Probleme in Deutschland am besten bewerkstelligen können. Vor einem Monat waren es noch 21 Prozent.