Am Montag (28. April) tagt der Bundesausschuss der CDU in Berlin. Auf der Agenda steht die Abstimmung über den Koalitionsvertrag mit der SPD. Vor Sitzungsbeginn hat Friedrich Merz sein CDU-Bundeskabinett bekanntgegeben und so die letzten Unklarheiten ausgeräumt. Das Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung steht angesichts der notwendigen Umbrüche unter besonderer Beobachtung. Karsten Wildberger soll den Staat auf Vordermann bringen.
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Der Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler steht nicht mehr viel im Weg. Am Montag berät der Bundesausschuss der CDU über das Koalitionspapier, die Zustimmung scheint sicher. Die Schwesterpartei (CSU) hat dem Papier bereits unmittelbar nach der Bekanntgabe des Durchbruchs zugestimmt.
Kabinett Merz: MediaMarkt und Saturn-Chef bringt einschlägige Erfahrung mit
Einzige Unklarheit war bis dato die Besetzung der künftigen sieben CDU-Ministerien. Am Vormittag (28. April) hat Merz dieser Unklarheit ein Ende bereitet und die designierten Personalien gestreut. Neben einigen bekannten Gesichtern wie beispielsweise Johann Wadephul (designierter Außenminister) gibt es auch viele Neulinge. Darunter Karsten Wildberger, welcher das Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung leiten soll.
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In der politischen Landschaft ist Wildberger weitgehend unbekannt, ganz anders sieht es auf der wirtschaftlichen Ebene aus. Der 56-Jährige ist Vorstandschef des Ceconomy Konzerns aus Düsseldorf. Bei der Ceconomy AG handelt es sich um einen börsennotierten Handelskonzern, welcher unter anderem der Mutterkonzern der Elektronikhandelsketten MediaMarkt und Saturn ist. Wildberger ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding mit europaweit über 1.000 Filialen.
Wildberger lässt sich von Aufgaben entbinden
Die Ceconomy AG ist laut Unternehmensangaben die führende europäische Plattform für Unternehmen, Konzepte und Marken im Bereich Consumer Electronics. Die digitale Transformation zählt hierbei zu den Kernaufgaben, weshalb Wildberger eine große praktische Erfahrung attestiert wird. Der Top-Manager im Team von Merz war auch auf internationaler Bühne tätig, unter anderem bei T-Mobile und Vodafone. Von 2016 bis Sommer 2021 saß er im Vorstand des Energiekonzerns EON und verantwortete den digitalen Wandel des Unternehmens.
„Ich fühle mich geehrt über das Vertrauen, das Friedrich Merz in mich setzt, und die Möglichkeit, der neue Minister für Digitales zu werden“, teilte Wildberger unmittelbar nach der Nominierung in einer Pressemitteilung der Ceconomy AG mit. Laut Handelsblatt-Informationen hat er den Ceconomy-Aufsichtsrat gebeten, ihn zum 5. Mai von seinen Aufgaben zu entbinden. Einen Tag später soll Merz zum Bundeskanzler gewählt werden.