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Putin-Sprecher warnt NATO: „Provokant und gefährlich“

Die Frage, ob NATO-Waffen in Russland eingesetzt werden dürfen, droht zu eskalieren. Putin fühlt sich vom Westen einmal mehr provoziert.

Wladimir Putin fühlt sich von der NATO provoziert. Anlass sind die Waffenlieferungen "des Westen".
© IMAGO/SNA

Neuer Nato-Generalsekretär Rutte: Zwischen Putin und Trump

Der scheidende niederländische Regierungschef Mark Rutte übernimmt das Amt des Nato-Generalsekretärs in unruhigen Zeiten. Größte Herausforderung ist der Ukraine-Krieg, inklusive der Atomwaffen-Drohungen aus Moskau. Falls Donald Trump erneut zum US-Präsidenten gewählt wird, dürfte Rutte das ebenfalls beschäftigen. PORTRAIT du Premier ministre néerlandais Mark Rutte

Das Leid in der Ukraine kennt kein Ende, die Kämpfe an der Front gehen unvermindert weiter. Zuletzt teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit, dass Putin innerhalb von 24 Stunden über 1000 Männer verloren hätte. Insgesamt seien bereits über 600.000 russische Soldaten an der Front gestorben. Unterdessen versteift sich der Kreml auf die Einmischung „des Westens“ und warnt die NATO.

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Auslöser der erneuten Kreml-Wut sind einmal mehr die Waffenlieferungen „des Westens“ an die Ukraine. Die im Raum stehende Frage, ob die Ukraine jene Waffen nutzen darf, um russische Ziele auf russischem Territorium anzugreifen, stellt sich für Putin gar nicht erst: Deutschland, die USA und Co. würden mit dem Einsatz zu einer Konfliktpartei werden. Entsprechend müsste man mit einer Vergeltung rechnen.

Putin-Unterstützer attackiert Jens Stoltenberg

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wies diese Ansicht entschieden zurück. Im Interview mit der „Times“ verteidigte er den Kurs des Verteidigungsbündnisses: „Es ist falsch zu sagen, dass die Nato-Verbündeten in den Konflikt hineingezogen würden, wenn sie den Einsatz der Waffen gegen legitime Ziele auf russischem Gebiet zulassen. Nordkorea und der Iran leisten erhebliche militärische Unterstützung und stellen Russland Raketen und Drohnen zur Verfügung, ohne dass sie direkt in den Konflikt verwickelt werden“, sagte der Norweger.


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Putin schaltete sich bereits mehrfach in die Debatte ein und hat seine Drohung jüngst erneuert. „Das wird bedeuten, dass die Länder der Nato, die USA, die europäischen Länder mit Russland kämpfen“, sagte er im Staatsfernsehen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow springt seinem Chef zur Seite und attackiert Stoltenberg für dessen „zutiefst provokante und gefährliche“ Wortwahl.

„Dieser zur Schau gestellte Wille, die Äußerungen des russischen Präsidenten nicht ernst zu nehmen, ist ein kurzsichtiger und unprofessioneller Schritt“, zitierten ihn mehrere russische Agenturen. Stoltenbergs Naivität sei unter anderem auf dessen baldiges Ende in der NATO zurückzuführen, behauptete Peskow. Ab dem 1. Oktober übernimmt der Niederländer Mark Rutte das Amt des Generalsekretärs.