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3. Weltkrieg: Putin spielt mit dem Feuer – „Eigentlich sollte es ihm klar sein“

Geht Putin jetzt einen Schritt zu weit in der Ukraine? Die Sorge vor einer großen Eskalation des Krieges nimmt zu.

Putin und Spiel mit dem Feuer in der Ukraine
© IMAGO / ITAR-TASS, IMAGO / Panthermedia (Fotomontage)

Wagenknecht-Friedensdemo: Putin-Anhänger und Russland-Versteher

Wir waren auf der Friedensdemo am Breitscheidplatz in Berlin.

Der Einsatz von nordkoreanischen Truppen ist eine neue Eskalation von Putin im Konflikt mit der Ukraine. Wer hätte es noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten, dass Soldaten aus Nordkorea Krieg in Europa führen? Ein absurdes Szenario, das nun Wirklichkeit zu werden scheint.

+++ Mehr zum Thema: Putin in der Ukraine: Es wird mehr und mehr zum kleinen Weltkrieg ++++

Sind wir damit einem dritten Weltkrieg ein Stück näher gekommen? Der Nordkorea-Experte Rüdiger Frank befürchtet genau das. Der Professor von der Universität Wien spricht in einem „Spiegel“-Interview von der Verantwortung Putins in dieser Lage.

Professor hat noch Hoffnung, dass Putin die Gefahr klar wird

Frank meint, dass nun auch den Einsatz von Bodentruppen aus NATO-Staaten realistischer werden könnte. „In der finalen Konsequenz wäre das der dritte Weltkrieg“, sorgt sich der Wissenschaftler. Doch er hat noch eine Hoffnung in die Einsicht Putins, in welche Gefahr er auch sein Land damit bringt.

„Eigentlich sollte das allen Beteiligten klar sein, vor allem Russlands Präsident Wladimir Putin. Man kann also die Hoffnung hegen, dass Moskau im eigenen Interesse einen geschickten Weg findet, die nordkoreanische Beteiligung zu verwässern„, so Frank gegenüber dem „Spiegel“. Ein möglicher Weg wäre demnach, dass der Kreml-Herrscher nur von „Freiwilligen“ spreche und die Nordkoreaner in russischen Uniformen kämpfen lässt.

Doch gleichzeitig glaubt der Asien-Experte, dass Nordkorea den Einsatz der eigenen Soldaten nicht verheimlichen will und es eine offizielle Bestätigung aus Pjöngjang geben wird: „Für Machthaber Kim Jong Un wäre es ein erheblicher Prestigegewinn: Sein kleines Land steht der ehemaligen Großmacht Russland bei.“

Kreml-Chef über Nordkorea-Truppen: „Ist unsere Sache“

Indirekt bestätigte Putin den Einsatz von Nordkoreanern bereits. Bei einer Pressekonferenz in Kasan sprach er über die gegenseitige militärische Hilfe zwischen Russland und Nordkorea: „Wir haben nie daran gezweifelt, dass die nordkoreanische Führung unsere Vereinbarungen ernst nimmt. Was und wie wir im Rahmen dieses Artikels tun werden, ist unsere Sache.“


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Derweil überlegt die Ukraine bereits, wie sie Nordkoreaner zur Fahnenflucht bewegen kann. Ein ukrainischer Telegram-Kanal, der sich ansonsten an Putins Soldaten aus Russland richtet, versucht es nun auf Koreanisch. Die Social-Media-Botschaft an zweifelnde nordkoreanische Soldaten: Bei uns bekommt ihr täglich drei Mahlzeiten in Gefangenschaft. Die Rede ist von Fleisch und frischem Gemüse. Mit den Aussichten auf die Verpflegung sollen die Soldaten aus dem Armutsland animiert werden, freiwillig zu desertieren.