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Putin in der Ukraine: Es wird mehr und mehr zum kleinen Weltkrieg

Der Trend spitzt sich zu: Immer mehr Länder, auch weit entfernte, engagieren sich auf der einen oder anderen Seite. Für oder gegen Putin.

"Kleiner Weltkrieg" in der Ukraine nach Putins Einmarsch
© IMAGO / Depositphotos, IMAGO / ITAR-TASS

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Immer wieder sagen Insider, dass es Putin um mehr geht als nur um die Ukraine. Es gehe ihn und seinen Verbündeten China, Iran und Nordkorea um eine neue Weltordnung. Tatsächlich zeigt sich in diesen Tagen immer mehr, dass es ein globaler Krieg auf dem Boden der Ukraine ist. Ein Krieg der demokratisch-westlichen Staaten gegen die autokratisch geführten Ländern. Ein kleiner Weltkrieg.

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So sorgen nun Meldungen aus Süd- und Nordkorea, Australien und auch aus Deutschland für Aufsehen.

Wird die Ukraine zu einem Stellvertreterkrieg von Nordkorea und Südkorea?

Demnach könnte die Ukraine nun sogar zu einem Stellvertreterkrieg für die verfeindeten koreanischen Staaten werden. Laut der ukrainischen Tageszeitung „Kyiv Independent“ soll Nordkorea rund 10.000 Soldaten nach Russland geschickt haben. Das Blatt beruft sich auf westliche Diplomaten-Kreise und Geheimdienstquellen.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Nordkorea die Entsendung von Soldaten auf Seiten Putins vor. „Wir beobachten eine zunehmende Allianz zwischen Russland und Regimen wie Nordkorea“, so Selenskyj in einer Videobotschaft.

Schon länger setzt Putin offenbar auf nordkoreanische Raketen, was offiziell nicht bestätigt wird. Nun könnte die militärische Kooperation eine neue Stufe erreicht haben. Und Südkorea reagiert!

Das südkoreanische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass es Berichte, denen zufolge Russland nordkoreanische Truppen für einen Einsatz in der Ukraine ausbilde, „aufmerksam beobachtet“. Südkorea selbst hat der Ukraine in der Vergangenheit geholfen – jedoch nicht mit Waffen und Munition.


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Es schickte stattdessen finanzielle und humanitäre Hilfe, darunter auch kugelsichere Westen, Minenräumgeräte, Helme, medizinisches Material. Die Möglichkeit von Waffenlieferungen werde bislang nur geprüft. Sollte sich das Eingreifen Nordkoreas mit Truppen bestätigen, könnte das auch das Handeln in Südkorea verändern.

Australien schickt 49 Panzer gegen Putin

Dagegen hat Australien bereits in der Vergangenheit Militärgüter in die Ukraine geschickt und kündigte nun an, 49 Abrams M1A1-Panzer zu liefern. Das neue Unterstützungspaket umfasst 245 Millionen US-Dollar. Es geht um Abrams-Panzer, die bald ausgemustert werden. Australien erhält dafür neuere M1A2-Panzer. Die ältere Version erreicht das Ende ihrer Lebensdauer, könnte aber im Kriegseinsatz in der Ukraine noch hilfreich sein.

CDU will neuen Kurs gegen Putin – auch Luftabwehr übernehmen?

Zuletzt gibt es in Deutschland neue Diskussionen über die Ukraine-Strategie. So fordert Oppositionsführer Friedrich Merz eine 180-Grad-Wende von Deutschland und dem Westen im Umgang mit Putin. Es brauche ein Ultimatum an den Kreml-Herrscher – verbunden mit der Drohung, dass ansonsten westliche Waffen ohne Reichweitenbeschränkung auch russisches Gebiet attackieren.

Der Sicherheitsexperte der CDU/CSU-Fraktion, Roderich Kiesewetter, geht noch einen Schritt weiter. In den ARD-„Tagesthemen“ erklärt er, dass man Putin an den Verhandlungstisch „zwingen“ müsse. Auch er plädiert für die Ausschaltung von militärischen Zielen in Russland sowie in „einer Koalition der Willigen“ auch für die Übernahme der Flugabwehr über der Ukraine. Das würde bedeuten, dass westliche Flugabwehrtruppen direkt in die Kampfhandlungen eingreifen würden und möglicherweise auch russische Kampfjets vom Himmel holen würden.

„Russland sieht uns als Feind“, so Kiesewetter in der ARD-Sendung. Putin eskaliere immer weiter, deswegen müsse im Westen „neu gedacht werden“ und man müsse „gegenhalten“.