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Rente: Du bist gelackmeiert, wenn du zwischen 19 und 42 Jahre alt bist

„Du bist die vergessene Mitte“: Für Menschen irgendwo in den Zwanzigern oder Dreißigern sieht es trübe aus, was die gesetzliche Rente angeht.

© IMAGO/Westend61

Unter Deutschen: Als Rentner in der Türkei leben? So geht’s!

Diesmal erklärt Metin Gülmen, worauf du achten musst, wenn du mit deutscher Rente in der Türkei leben möchtest.

Viel wird Schwarz-Rot nicht dafür tun, dass das Rentensystem in Deutschland stabil bleibt. Mit einer steuervergünstigten „Aktivrente“ sollen Menschen motiviert werden, auch im Ruhestand noch weiter zu arbeiten. Darüber hinaus sollen Kinder und Jugendliche mit der „Frühstart-Rente“ (10 Euro pro Monat über zwölf Jahre) eine Basis erhalten für eine private Altersvorsorge. Sonst aber geht es eher mit dem Kopf durch die Wand.

CDU/CSU und SPD versprechen ein stabiles Rentenniveau bis 2031 – und obendrauf noch eine erweiterte Mütterrente. Die Zeche dafür zahlen die, die derzeit erwerbstätig sind und noch weiter unter 50. Der Beitragssatz für die Rentenversicherung könnte mittelfristig auf weit über 20 Prozent steigen.

+++ Auch spannend: Rente: Stille Erhöhung des Rentenalters durch Schwarz-Rot – „Ein Notruf“ +++

Rente: „Im Niemandsland der Altersvorsorge“

So sprechen die Finanzexpertinnen von Fortunalista auf Instagram von einer „Rentenlüge“. Alle zwischen 19 und 42 Jahren können aktuell nur verlieren. „Du wirst mehr in die Rente einzahlen, als du jemals wieder rausbekommst“, klären die Expertinnen mit Verweis auf eine Studie des ifo-Instituts auf. „Du bist die Generation, die das marode System noch irgendwie am Laufen hält – aber am Ende selbst leer ausgeht.“

Während die Babyboomer-Generation zumeist einen gewissen Wohlstand im Ruhestand genießen kann und die ganz junge Alpha-Generation ausreichend Zeit hat, privat vorzusorgen mit der „Frühstart-Rente“ als Start, stecken die Generation der Millennials und auch Teile der Generation Z im Dilemma. „Du bist die vergessene Mitte“, im „Niemandsland der Altersvorsorge“, so die drastische Lagebeschreibung der Expertinnen von Fortunalista.

Jüngere Generationen haben noch viel in der Hand

Das allerdings ist etwas fatalistisch formuliert. Zum einen sorgen die Beitragszahlungen an die Rentenkasse dafür, dass die eigenen Eltern und Großeltern finanziell gut über die Runden kommen. Zum anderen hätten es genau diese Menschen in ihren Zwanzigern und Dreißigern in der Hand, mit mehr eigenen Kindern (bzw. Arbeitskräfte-Zuwanderung aus dem Ausland) das Rentensystem in Zukunft wieder stabiler zu machen. So verändert sich das Verhältnis zwischen Beitragszahlern pro Rentnern drastisch. Noch Anfang der 1990er-Jahre lag das Verhältnis bei 1 zu 2,7. Im Jahr 2050 soll das Verhältnis bei 1 zu 1,3 liegen.


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Ansonsten raten die Expertinnen dazu, Vorsorge zu treffen durch Sparpläne mit ETFs, auch wenn unter Donald Trump die Börsen aktuell in Turbulenzen geraten. Die Investitionen für die spätere Rente sind aber auf lange Sicht gedacht, über mehrere Jahrzehnte. Doch auch hier sind die Generationen der Mitte wieder die Verlierer: All das Geld, das in die private Altersvorsorge gesteckt werden muss, fehlt an anderen Stellen, etwa zum Hauskauf.