Bürokratie-Wahnsinn bei der Rente! Benjamin L. wollte seiner 80-jährige Mutter beim Ausfüllen eines Antrags zur Grundsicherung im Alter helfen – und zeigt sich auf X entsetzt.
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Der Antrag der Deutschen Rentenversicherung hat es inne – und könnte auf viele Seniorinnen und Senioren abschreckend wirken. Erst recht, wenn sie keine Unterstützung durch Kinder oder Enkel haben.
Riesiger Bürokratie-Aufwand für Grundsicherung im Alter
Ganze 22 Seiten umfasst der „Antrag auf Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (SGB XII“, den man auf der Seite der Rentenversicherung herunterladen kann. Doch das reicht noch nicht aus. Die Behörde benötigt noch viele weitere Unterlagen als Kopie.
Beispielsweise Kopien vom Personalausweis, vom Mietvertrag und von Einkommensnachweisen, Bescheinigungen von der Bank, aktuelle Nachweise aller bestehenden Versicherungen, Informationen zum Auto inklusive Kilometerangabe und vieles weitere mehr. Ein großer Aufwand!
Rente: Viele dürften vor dem Papierkram zurückschrecken
Im konkreten Fall kam ein 40-seitiger Antrag auf Witwenrente hinzu. „Da ist etwas völlig aus dem Ruder gelaufen“, meint Benjamin L. daher. Sein Beitrag löst viele Reaktionen im Netzwerk aus.
So schreibt RTL-Journalist Nikolaus Blome auf X: „Der deutsche Sozialstaat will absolute Einzelfallgerechtigkeit. Was er bekommt, ist Ungerechtigkeit.“ Ein anderer X-Nutzer kommentiert: „Immer öfter habe ich den bitteren Eindruck, dass Bürokratie in Deutschland dazu da ist, die Menschen zu quälen. Zumindest ist sie dazu da, Menschen davon abzuhalten, Ansprüche geltend zu machen.“ „Wie produziert man AfD-Wähler? Mit dieser Bürokratie!“, meint ein weiterer.
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Im Dezember 2023 bezogen knapp 690.000 Menschen Leistungen der Grundsicherung im Alter, davon rund 470.000 zusätzlich zur Rente. Eine Studie des Deutschen Instituts für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (DIFIS) ergab allerdings, dass zuletzt 60 Prozent der Berechtigten in Rente ihre Ansprüche nicht wahrnahmen. Sei es aus Scham, Ängsten vor einer Stigmatisierung im sozialen Umfeld, aufgrund fehlender Informationen oder eben auch aus Überforderung. Das betrifft Leistungen wie das Wohngeld oder auch die Grundsicherung.