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Rente: Schreck! „Du wirst im Alter 6.700 Euro monatlich brauchen“

Schreck-Rechnung zu deiner Rente! Ist dir bewusst, dass du im Alter mit ganz anderen Beträgen rechnen musst?

Rente: Oh, Scheck!
© IMAGO/Zoonar II

Unter Deutschen: Als Rentner in der Türkei leben? So geht’s!

Diesmal erklärt Metin Gülmen, worauf du achten musst, wenn du mit deutscher Rente in der Türkei leben möchtest.

Wie viel brauchst du für die Rente? Dass man sich nicht allein auf die Auszahlung aus der Rentenversicherung verlassen kann, sondern auch privat und mit einer Betriebsrente vorsorgen sollte, ist allgemein bekannt. Doch eine neue Beispielrechnung von „Finanztip“ schockt nun viele auf Instagram.

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Dort wird in einem Clip behauptet: „Du wirst 6.700 Euro im Alter pro Monat brauchen!“ Was steckt dahinter?

Wenn man sein Lebensstandard halten will

Es geht um ein Rechenbeispiel. Ausgangspunkt ist ein Mensch, der heute 35 Jahre ist und 2.500 Euro netto zum Leben braucht (für Miete, Lebensmittel, Kleidung, Drogerieartikel und Freizeit). Dann rechnet „Finanztip“ vor, wie sich das bei einer angenommenen Inflation von zwei Prozent pro Jahr weiterentwickeln würde wenn die Person den Lebensstandard halten will.

  • mit 65 Jahren bräuchte man 4.500 Euro pro Monat
  • mit 85 Jahren sogar 6.500 Euro monatlich

Doch ist diese Rechnung überhaupt aussagekräftig? Nur bedingt! Auch Löhne und Renten steigen in der Regel stetig an:

  • Die durchschnittliche monatliche Rente für langjährig Versicherte Männer lag laut der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2000 bei 1.111 Euro. Im Jahr 2023 waren es 1.459 Euro. Ein Plus von über 31 Prozent.
  • Der Brutto-Durchschnittslohn lag im Jahr 2000 laut dem Statistischen Bundesamt bei 2.599 Euro, 2023 waren es fast 4.300 Euro. Ein Anstieg um rund 65 Prozent.

Rente und Löhne: Sie passen sich an die Inflation an

Richtig ist, dass das man sein Geld ebenfalls bestenfalls dynamisch anlegen sollte, damit es nicht von der Inflation aufgefressen wird. Also nicht einfach bei Mini-Zinsen auf dem Sparbuch parken oder unters Kopfkissen legen. Außerdem ist zu befürchten, dass die jährlichen Anpassungen bei der gesetzlichen Rente in Zukunft dürftiger ausfallen werden als zuletzt (2024 gab es ein Plus von 4,57 Prozent).

Allerdings geben viele Menschen im Instagram-Kommentarbereich auch zu bedenken, dass man im Leben in der Rente nicht unbedingt so viel Ausgaben hat wie in jüngeren Jahren. So schreibt ein Mann: „Wenn ich meinen Opa sehe: der fährt kein Auto mehr, isst viel weniger, fährt nicht mehr in den Urlaub usw. Der hat viel, viel niedrigere Kosten im Vergleich zum ‚jüngeren‘ Alter.“

Braucht man wirklich mehr Geld im Alter?

Ähnlich sieht das ein weiterer Kommentator: „Man hat auch andere Kosten, aber vieles sollte bis dahin abbezahlt sein und ein Kind hat man dann ja meist auch nicht mehr zu versorgen.“


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Solange es also bei Rente und Gehältern einen stetigen Inflationsausgleich gibt, braucht einen die Beispielrechnung mit 6.700 Euro nicht in Angst zu versetzen. Allerdings sollte man sich frühzeitig Gedanken machen, wie man in Rente finanziell über die Runden kommen kann – und sich nicht nur auf eine Säule, die gesetzliche Rentenversicherung, verlassen.