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Rente: Paar „ohne schlechtes Gewissen“ auf Kreuzfahrt – ZDF-Zuschauer explodieren vor Wut

Vielen in der Babyboomer-Generation geht es gut! Sie können ihr Leben in Rente genießen. Ein ZDF-Beitrag macht andere zornig.

Rente: Ständig auf Kreuzfahrt
© ZDF-Mediathek

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Wie unbeschwert kann das Leben in Rente sein? Für manche ist der Ruhestand ein Dauerurlaub. So wie für ein Ehepaar aus dem Ruhrgebiet, das in der Doku „Die Wahrheit über unsere Rente mit Jochen Breyer“ (abrufbar in der ZDF-Mediathek) vorgestellt wird. Mit 63 Jahren gehen beide in Rente, nun reisen sie ständig in die Ferne. Sie können es sich locker leisten.

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Ute und Thomas aus dem Ruhrgebiet sind nicht reich, aber gehören zur gehobenen Mittelschicht. Beide waren jahrzehntelang berufstätig, nun bekommen sie zusammen satte 3.800 Euro Rente. Hinzu kommen weitere Einkünfte aus privater Altersvorsorge und Betriebsrente.

„Wir wollen die Früchte unserer Arbeit genießen“

Das ZDF interviewt das Paar vor einer 15-tägigen MSC-Kreuzfahrt durch Skandinavien, inklusive Balkonkabine. Es ist schon ihre 13. Reise mit der Kreuzfahrtgesellschaft MSC. Kurz vor diesem Urlaub waren sie in Japan und Spanien.

„Ich habe fast 48 Jahre lang gearbeitet“, erzählt Thomas, der Fachkraft in der Chemieindustrie war. In all dieser Zeit habe er „keine sechs Wochen krank gefeiert oder Ausfälle gehabt“. Aus seiner Sicht hat er es sich verdient, frühzeitig in den Ruhestand zu gehen. „Irgendwann habe ich für mich beschlossen: Es reicht.“

Die beiden hätten in ihren Bürojobs durchaus länger arbeiten können, wie sie einräumen, nahmen aber die Chance der Rente mit 63 wahr. „Wir wollen jetzt einfach mal die Früchte unserer Arbeit genießen“, sagt Ute, die in der Logistik tätig war. „Ich habe kein schlechtes Gewissen“, stellt ihr Mann klar. „Nein, haben wir nicht“, unterstreicht auch seine Frau.

Wut auf Babyboomer in Rente: „Auf unsere Kosten den Planeten zerstören“

Im Kommentarbereich auf Instagram sehen viele ZDF-Zuschauer allerdings rot. Sie fühlen sich provoziert von einigen Aussagen und sehen sie als Beispiele für einen rücksichtlosen und egoistischen Lebensstil der Babyboomer-Generation. Vor allem die vielen Kreuzfahrten und Fernreisen regen viele klimabewusste Kommentatoren richtig auf.

  • „Endlich Rente. Endlich den Planeten noch effizienter vergiften. Bestes Boomerlife.“
  • „Dritte Kreuzfahrt in einem Jahr… und nach uns die Sintflut!“
  • „Und wieder ein Boomerpaar, was auf unsere Kosten den Planeten zerstört“
  • „Paradebeispiel für Egoboomer. 63 Jahre den Planeten zerstört, warum aufhören wenn man noch mehr kaputt machen kann. Aber wie Ute sagt: ‚Jetzt erstmal genießen.'“
  • „48 Jahre zu arbeiten, das ist auf jeden Fall eine Leistung und der Ruhestand verdient. Was mir nicht so gefällt, ist die leichte Überheblichkeit. Fängt damit an, dass er sagt, er habe nie sechs Wochen krank ‚gefeiert‘. Als ob die Menschen, die aufgrund einer schweren Erkrankung länger als sechs Wochen ausfallen, es nur aus Spaß machen, um nicht arbeiten zu müssen.“
  • „Sechs Wochen krank ‚gefeiert’… Junge, glaubst du die meisten machen das absichtlich?!“
  • „Ich gönne den beiden das. Aber das ist wirklich unheimlich privilegiert. (…) Da wird schon wieder das Bild vermittelt: streng dich nur genug an, dann kannst du das auch haben. Für Menschen, die in den sogenannten ‚ systemrelevanten‘ schlecht bezahlten Jobs arbeiten, der reine Hohn.“


Tatsächlich ist der Lebensstil des Ehepaares in Rente ziemlich privilegiert, vor allem angesichts der mauen Rentenaussichten für kommende Generationen, insbesondere im Niedriglohnbereich. Jedoch stellt sich eher Frage des Rentensystems und nicht der individuellen Lebensgestaltung.