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Rente: Millionen Rentner müssen ranklotzen – „Unerträglich“

Viele Menschen müssen in der Rente weiterarbeiten, weil das Geld nicht reicht. In Deutschland sind das 1,3 Millionen Rentnerinnen und Rentner!

Viele müssen sich nach langer Zeit des Einzahlens mit schmaler Rente begnügen.
© IMAGO / Pond5 Images

Heil: "Das Rentenpaket II stabilisiert das Rentenniveau dauerhaft"

Die Bundesregierung hat nach monatelangem Streit das sogenannte Rentenpaket II beschlossen. Kernbestandteil ist ein sogenanntes Generationenkapital, mit dem der Staat Milliardenbeträge am Kapitalmarkt anlegt. Das Rentenniveau von 48 Prozent soll zunächst bis 2039 stabil bleiben, die Beitragssätze sollen aber mittelfristig moderat steigen.

In Deutschland arbeiten mehr als 1,3 Millionen Rentnerinnen und Rentner nach ihrem offiziellen Renteneintritt weiter. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, über die die „Ippen Mediengruppe“ berichtet. Die Zahlen stammen von der Deutschen Rentenversicherung und zeigen, dass viele Menschen nicht einmal in Rente die Füße hochlegen können.

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren von den insgesamt 18,6 Millionen Altersrentnern mehr als eine Million in einem Minijob beschäftigt. Weitere 300.000 gingen sogar einer regulären Beschäftigung nach.

Viele Rentner müssen weiterarbeiten

Der Linken-Abgeordnete Matthias W. Birkwald kritisiert die Situation scharf. „Es ist unerträglich, dass die Renten in Deutschland durchschnittlich so niedrig sind, dass viele Rentnerinnen und Rentner darauf angewiesen sind, weiterzuarbeiten“, sagte Birkwald. Für ihn ist das ein klares Zeichen, dass bei der Rentenpolitik nachgebessert werden muss.

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Doch es gibt auch andere Gründe, warum ältere Menschen arbeiten. Laut einem Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), den die Bundesregierung in ihrer Antwort erwähnt, spielen auch Spaß an der Arbeit, das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, und der Kontakt zu anderen Menschen eine wichtige Rolle. Finanzielle Gründe sind zwar oft entscheidend, aber eben nicht immer der einzige Grund.

1.400 Euro Durchschnittsrente

Die durchschnittliche Rente nach mindestens 35 Versicherungsjahren lag 2022 bei knapp 1.400 Euro. Das reicht vielen nicht, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Diese Summe hängt natürlich davon ab, wie viel man im Laufe seines Arbeitslebens verdient und in die Rentenkasse eingezahlt hat. Aber für viele Rentner ist das einfach nicht genug.

Die Diskussion um die Rentenhöhe und die Notwendigkeit, im Alter zu arbeiten, wird in Deutschland heiß geführt. Während manche Rentner arbeiten, weil sie ihren Job lieben oder weil sie nicht alleine zu Hause sitzen wollen, müssen andere schlicht und ergreifend arbeiten, um über die Runden zu kommen. Diese zweigleisige Realität macht deutlich, wie komplex das Thema ist.

Zu wenig Geld

Neben den finanziellen Gründen gibt es auch psychologische und soziale Vorteile, im Alter weiterzuarbeiten. Für viele Menschen bedeutet Arbeit nicht nur Geld, sondern auch Struktur im Alltag, soziale Kontakte und das Gefühl, gebraucht zu werden. Diese positiven Aspekte werden oft übersehen, sind aber für das Wohlbefinden und die Lebensqualität vieler älterer Menschen wichtig.



Trotzdem bleibt die finanzielle Lage ein großes Thema. Viele Rentner haben während ihres Arbeitslebens nicht genug verdienen können, um im Alter ohne Sorgen zu leben. Die durchschnittliche Rente von 1.400 Euro reicht oft nicht aus, um Miete, Lebensmittel und andere Lebenshaltungskosten zu decken, vor allem in Großstädten mit hohen Preisen.