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Wagenknecht im ZDF-„Schlagabtausch“ auf 180 beim Thema Asyl: „Dieses Wegreden!“

Bei der Migrationsdebatte war sie auf 180! Sahra Wagenknecht legte sich im ZDF-„Schlagabtausch“ mit ihrem Ex-Parteifreund an.

Sahra Wagenknecht im Wagenknecht im ZDF-Talk
© Screenshot ZDF

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Er nimmt in der ZDF-Talkrunde „Schlagabtausch“ am Donnerstagabend eine Außenseiterrolle ein: Als Einziger in der Show stellt er sich gegen die Mainstream-Meinung, dass Deutschland deutlich mehr abschieben muss und strengere Asyl-Regeln braucht. Linken-Chef Jan van Aken wirbt für andere Ansätze. Besonders AfD-Vertreter Tino Chrupalla und seine Ex-Genossin Sahra Wagenknecht regen sich darüber auf.

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Zuerst aber bringt van Aken mit einem Wutausbruch den Ersatzmann für Alice Weidel in der ZDF-Runde kurz zum Schweigen.

„Jetzt halten Sie doch mal ihren rechten Rand!“

Der Linken-Spitzenkandidat berichtet im „Schlagabtausch“ darüber, dass er selbst in Thüringen die Erfahrung gemacht habe, dass Medizinstudenten mit Migrationshintergrund keine Landärzte in dem ostdeutschen Bundesland werden wollen. Sie hätten Angst davor, von AfDlern in der Provinz „auf die Fresse“ zu bekommen. „Unglaublich“, empört sich Chrupalla und kann sich nicht mehr einkriegen. „Das ist wirklich unfassbar! Unfassbar!“

Da reicht es van Aken und er pflaumt Chrupalla an: „Jetzt halten Sie doch mal ihren rechten Rand! Ich rede gerade!“ Das Studiopublikum, das an diesem Abend dem Linken-Chef sowieso auffällig gewogen ist, jubelt.

„Schlagabtausch“ (ZDF): Wagenknecht wirft van Aken Realitätsverweigerung vor

Insgesamt vertritt van Aken die Position, dass die Migrationsdebatte künstlich herbeigeredet worden sei. Es sei ein „riesen Fehler“, dass die Mittel für die Integrationskurse stark gekürzt wurden. Denn es brauche mehr staatliches Geld für Sprachkurse. CDU, FDP, BSW und andere hätten sich dem AfD angeschlossen. „Plötzlich haben alle nur noch über Migration gesprochen. Großes Problem, großes Problem! Das ist bewusst gemacht“, beklagt er sich.

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Da schaltet sich Sahra Wagenknecht energisch ein: „So kann man nur reden, wenn man weit weg von der Realität ist!“ Das sieht auch CSU-Mann Alexander Dobrindt so: „So viel Realitätsverweigerung ist echt selten!“ Chrupalla findet: „Das ist doch Wahlwerbung für uns, so wie er sich verhält.“

Wagenknecht gibt dem AfD-Mann hier recht: „Das ist leider wirklich das Problem. Das ist dieses Wegreden dessen, was die Menschen in ihrem Alltag sehen und erleben.“ Es sei „sowas von absurd“ zu behaupten, die Migrationsdebatte hätte das Problem erst geschaffen.


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„Ich weiß nicht in welchen Kreisen du dich, äh… Sie sich bewegen“, fährt Wagenknecht fort und schafft auch in der Anrede Distanz zu ihrem Ex-Genossen. Wenn sie selbst in den „nicht so privilegierten Wohnvierteln“ mit Menschen rede, werde ihr etwas anderes mitgeteilt. Da kontert van Aken schlagfertig in Anbetracht des wohlhabenden Lebensstandards des Ehepaares Lafontaine und Wagenknecht: „Wann warst du das letzte Mal in so einem Viertel?“